Gladbeck. Vorbereitungen für den Internationalen Frauentag am 8. März und den Equal Pay Day am 17. März laufen in Gladbeck auf Hochtouren. Das ist geplant.

Von der AG Mädchen bis zur rebeq GmbH sind sie alle vertreten, die mehr als 15 Institutionen, Vereine, Verbände und Parteien in Gladbeck, die sich für den Internationalen Frauentag engagieren. Der 8. März ist für alle, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen einsetzen, ein wichtiger Tag, unabhängig von Konfession, Parteizugehörigkeit oder Lebenssituation. In beeindruckender Weise spiegelt die „Netzwerkinitiative Internationaler Frauentag“, die die Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag jetzt vorstellte, die Vielfalt – auch der weiblichen – Stadtgesellschaft wider.

Mit dem „Überraschungsfilm“ geht es bereits am 6. März ab 18 Uhr im Kommunalen Kino los. Verantwortlich dafür zeichnet die FrauenArbeitsgemeinschaftGladbeck (FAGL), die zuvor, ab 17.30 Uhr, Besucher(!) und Besucherinnen zu einem Sektempfang einlädt, um „auf die Frauenrechte anzustoßen“. Der Film „Die Berufung“ erzählt die Geschichte von Ruth Bader Ginsburg, die gegen alle Widerstände zur Richterin am Obersten Gerichtshof der USA aufsteigt.

Das „Frauenfrühstück International“ richtet sich ausschließlich an Teilnehmerinnen

„Hier wollen wir unter uns bleiben“, sagt die Gladbecker Gleichstellungsbeauftragte Ulla Habelt. Damit meint sie das „Frauenfrühstück International“ am 7. März, das – organisiert von Mitgliedern der Netzwerkinitiative – ab 11 Uhr im Fritz-Lange-Haus an der Friedrichstraße stattfindet und sich ausschließlich an Teilnehmerinnen wendet. Während des Frühstücks werden Frauen und Mädchen, u. a. aus Syrien, Tunesien, Moldawien und Bulgarien, darüber berichten, wie der Internationale Frauentag in ihren Herkunftsländern gefeiert wird, wie sie ihr Leben in Gladbeck empfinden und was sie sich für ihre Zukunft wünschen.

Internationaler Frauentag und Equal Pay Day

Der Internationale Frauentag wurde erstmals am 19. März 1911 gefeiert. Entstanden ist er aus einer Initiative sozialistischer Organisationen im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert, seit 1975 als „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“.

Der Equal Pay Day markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen 2020 ohne Bezahlung arbeiten.

Am eigentlichen „Feiertag“, dem 8. März, wird, auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF), im Johannes-Rau-Haus am Goetheplatz unter dem Titel „Aufbruch in die Freiheit“ ein weiterer Film gezeigt, der sich mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch beschäftigt. Im Anschluss gibt es eine Diskussion, zu der die Organisatorinnen Azra Zürn eingeladen haben, seit 2016 Mitglied im AsF-Bundesvorstand.

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Interessierte können sich über frauenuntypische Berufe informieren

Am 9. März ab 19 Uhr wird der zweite Versuch eines „Speed Dating“ in Sachen Kommunalpolitik unternommen. Treffpunkt ist das Gasthaus „Alte Post“ um 19 Uhr. Für arbeitssuchende Frauen dürfte der „Women’s Day“ am 10. März interessant sein. Das Jobcenter bietet ihnen die Gelegenheit, sich bei einem Besuch bei der Deutschen Rockwool GmbH & Co. KG über eher frauenuntypische Berufe zu informieren. Eine Anmeldung ist notwendig ( 696813).

Am gleichen Tag wird im Auftrag der Frauen-Union Graffitikünstler Maurizio Bet auf der Horster Straße zwei Stromkästen mit den Konterfeis der „Mütter des Grundgesetzes“ verschönern, und ab 17 geht es im Internationalen Mädchenzentrum für Schülerinnen ab der fünften Klasse um „Starke Frauen“.

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Es gibt praxisnahe Verhandlungstipps beim „Equal Pay Day“

Ein vielschichtiges Programm, das die Aktivistinnen rund um das Thema Frauenrechte zusammengestellt haben, und schon eine Woche später, am 17. März, geht es mit dem „Equal Pay Day“ weiter. Unter dem Motto „Alles verhandelbar?! Finanziell unabhängig und privat gleichberechtigt“ gibt Business Coach Sabine Enning-Lind im „Magazin“ an der Talstraße praxisnahe Verhandlungstipps. Neben ihr werden Ulla Habelt (Gleichstellungsbeauftragte), Ayfer Candan (Familientherapeutin), Alina Przybyl (Jugendauszubildendenvertretung) und Dominik Schad (Leiter Jobcenter Kreis Recklinghausen) zum Thema diskutieren. Trotz des ernsten Hintergrundes soll auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Dafür sorgt die Kabarettistin Edith Börner.

Es gibt viel zu tun für die aktiven Frauen in Gladbeck, denn „wir haben in unserer Gesellschaft kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Umsetzungsproblem“, wie die Gleichstellungsbeauftragte den aktuellen Stand der Diskussion um Frauenrechte bewertet.