Gladbeck. Der ehemalige Franchisenehmer Stephan Ignatzy des Modegeschäfts Peacock macht in Gladbeck in Eigenregie weiter. Das hat er mit „Stil Vest“ vor.
Peacock ist Vergangenheit, die Zukunft heißt „Stil Vest“. Stephan Ignatzy hat das Modegeschäft an der Hochstraße/Ecke Postallee jahrelang als Franchisenehmer der Peacock Moden GmbH geführt, jetzt macht er in Eigenregie weiter. Aktuell ist das Geschäft für Damen- und Herrenbekleidung wegen Renovierungsarbeiten und Neumöblierung geschlossen. Morgen startet der Verkauf wieder.
Hinter Stephan Ignatzy liegen anstrengende Monate voller Probleme und Unwägbarkeiten. Am 8. August 2019 meldete die Peacock Moden GmbH Insolvenz an. „Damit war das System Franchising von heute auf morgen zusammengebrochen“, sagt der 51-Jährige, der ein zweites Geschäft in Dorsten betreibt.
Alle Mitarbeiterinnen sind mit Stephan Ignatzy den Weg mitgegangen
Gleich am nächsten Tag erklärte er seinen Mitarbeiterinnen in beiden Häusern die neue Situation. „Ich wollte verhindern, dass sie es aus anderer Quelle erfahren, und ich habe ihnen versichert, dass sie ihre Gehälter weiter bekommen, auch wenn ich sie aus eigener Tasche bezahlen müsste. Alle sind glücklicherweise den neuen Weg mit mir gegangen. Ohne meine Teams hätte das nicht funktioniert“, lobt Ignatzy die fünf Mitarbeiterinnen aus Gladbeck und ihre sechs Kolleginnen in Dorsten.
Zum Freundinnen-Abend anmelden
Alle organisatorischen Fragen sind geklärt. Am Mittwoch werden die neuen Namenschilder „Stil Vest“ montiert. Donnerstag wird das Geschäft wieder eröffnet, mit Prosecco für alle Kunden.
Und richtig gefeiert wird der Neustart am 21. April. Zum Freundinnen-Abend mit Prosecco und Tapas sind schon jetzt Anmeldungen möglich.
Die größeren Schwierigkeiten folgten: „Wir waren von heute auf morgen von der Warenversorgung abgeschnitten, und das ausgerechnet, als die Sommerware so gut wie verkauft war“, erinnert sich Stephan Ignatzy an die ganz problematischen Wochen. Die Herbst- und Winterkollektion, die schon Anfang des Jahres noch von Peacock bestellt worden war, wurde nicht mehr geliefert.
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Die Geschäftspartner waren zunächst eher skeptisch
Der Geschäftsmann musste sich erstmals selbst um neue Ware kümmern. Ignatzy: „Das war prekär, denn ich musste mit allen ehemaligen Peacock-Lieferanten Kontakt aufnehmen, und weil ich ja quasi einen ,Peacock-Stempel’ auf der Stirn trug, waren die Geschäftspartner eher skeptisch. Lieferungen gab es deshalb nur gegen Vorkasse. Zum Glück hat sich das mittlerweile erledigt, weil sie wissen, dass sie von mir ihr Geld bekommen.“ Dass in den Geschäften in Gladbeck und Dorsten auch das Peacock-Kassensystem nicht mehr funktionierte, war im Vergleich zu diesem Problem eher eine Bagatelle. Auch mit dem Vermieter des Ladenlokals konnte Ignatzy sich schnell verständigen.
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Zum 1. Dezember 2019 folgte dann auch die rechtliche Trennung vom ehemaligen Franchisegeber. Die Leuchtreklame und alle anderen Schilder mit dem Namenszug „Peacock“ mussten abmontiert werden. „Wir wussten zwar, dass wir weitermachen, aber uns fehlte ein Name“, sagt Ignatzy. Jetzt also wagt er mit „Stil Vest“ den Neuanfang. Stilsicherheit und die Verbundenheit mit der Region, dem Vest Recklinghausen, will der Geschäftsmann mit diesem Namen unterstreichen.
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Auch einige neue Marken gehören ab sofort zum Sortiment
Schon zu Peacock-Zeiten verfolgten die Franchisenehmer eine Mehr-Marken-Strategie. Peacock-Eigenproduktionen machten immer nur einen geringen Teil der Ware aus. Vieles aus dem bisherigen Sortiment werden die Kunden und Kundinnen auch bei „Stil Vest“ finden. Einige neue Marken wie Funky Staff, Freaky Nation, Post Xchange und Five Units kommen hinzu. „Wir bieten ein breitgefächertes Angebot von klassisch-zeitlosen und extravaganten Kleidern für besondere Anlässe bis hin zu Fancy-Freaky-Mode“, beschreibt Stephan Ignatzy sein Sortiment, das gerade für die Neueröffnung am Donnerstag in die Regale geräumt wird.
Der frühere Franchisenehmer und jetzige Einzelhändler legt großen Wert auf Kontinuität: „Wir behalten unser bewährtes Konzept bei. Das ist das Signal, dass wir nach außen senden möchten.“