Gladbeck. Neues Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne Behinderung. Das Freizeitangebot „Biker mit Doppelherz“ ermöglicht besondere Motorradtouren.

Viel Platz für ihre vielfältigen Angebote hat jetzt die Lebenshilfe Gladbeck im neu eröffneten Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne Behinderungen an der Bahnhofstraße 2. In den großzügigen Räumen möchte der gemeinnützige und soziale Träger seine Angebotspalette ausweiten. Dazu zählen auch die Nutzung einer Kegelbahn und ungewöhnliche Projekte, wie das neue Freizeitangebot „Biker mit Doppelherz“, das Menschen mit Behinderungen die Teilnahme an Motorradtouren ermöglicht.

Heißes Match: Der Kickerkasten wurde beim Eröffnungstermin sofort begeister genutzt.
Heißes Match: Der Kickerkasten wurde beim Eröffnungstermin sofort begeister genutzt. © Lebenshilfe | NN

Die Adresse dürfte bekannt sein. Im Hochhaus am Ende des Oberhoftunnels betreibt die Lebenshilfe schon seit 2015 das Café Zeitlos, um Menschen mit Behinderung eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. „Als wir erfahren haben, dass die benachbarten Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Ambassador zur Verfügung stehen, haben wir zugeschlagen“, berichtet Andrea-Gudula Fortmann, zweite Vorsitzende. Wie schon beim bisher und auch weiterhin noch genutzten Standort an der Friedrich-Ebert-Straße steht das neue Begegnungszentrum unter dem Inklusions-Motto „AKU“ (Ankommen, Kommunizieren, Unterstützen) und im Teilhabe-Kontext von Freizeit, Bildung und Gesellschaft für die rund 200 Vereinsmitglieder und Besucher.

Vom Ex-Restaurant steht der Küchenbereich für mögliche Kurse zur Verfügung

Am neuen Angebots-Quartier stehen auf den einstigen zwei Restaurantetagen mehr als 330 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Im barrierefreien Erdgeschoss sind es 150 Quadratmeter, wobei der große Hauptraum unterteilbar ist. Im vorderen Bereich konzentriert sich der offene Treff mit Sitzgelegenheiten, Kicker- und Billardtisch. Der hinteren Raum, mit Fernseher und Beamer, kann abgeteilt auch für Tanz- oder Bastelkurse genutzt werden. Vom Ex-Restaurant steht auch der Küchenbereich zur Verfügung, „wo künftig Kochkurse denkbar sind“, so Andrea-Gudula Fortmann.

Ehrenamtliche Biker gesucht

Für das neue Projekt „Biker mit Doppelherz“ werden noch ehrenamtliche Motorradfahrer gesucht, die bereit sind, in Begleitung im Beiwagen auf Tour zu gehen.

Gespann-Kenntnisse sind keine Voraussetzung, da die Fahrt mit Beiwagen über Kurse beim ADAC trainiert werden kann, die mit der Projektförderung finanziert werden.

Ein Infotreffen findet am Samstag, 14. März, ab 15 Uhr an der Bahnhofstraße 2 statt. Nähere Informationen zu diesem und weiteren neuen Angeboten des Begegnungszentrums unter 275200.

Apropos Gastronomie. Erbe des Restaurants sind auch zwei Kegelbahnen im Untergeschoss, die jetzt von Menschen mit Behinderung genutzt werden können. „Wir überlegen aber, ob wir nicht eine der Bahnen als Erlebnis-Parcours für Menschen mit stärkerem Handicap umbauen, zum Beispiel mit Tastkästen, Lichtprojektionen und Snoezle-Ecke“, so die zweite Vorsitzende. Klar ist bereits, dass vom neuen Begegnungszentrum ein ganz besonderes Freizeitangebot starten wird: Die Aktion „Biker mit Doppelherz“. Menschen mit Behinderung, die immer schon mal mit dem Motorrad auf Tour gehen wollten, haben dazu jetzt als Beifahrer Gelegenheit. Sie können im Beiwagen des Gespanns Platz nehmen und sich, begleitet von versierten, ehrenamtlichen Motorradfahrern, den Fahrtwind um die Nase wehen lassen.

Die Aktion Mensch hat das Motorrad-Projekt und den Ausbau des Zentrums gefördert

Nostalgischer Look: Mit 27-PS geht es im schicken Mash Family Side-Gesppann bald auf die erste  Motorradtour.
Nostalgischer Look: Mit 27-PS geht es im schicken Mash Family Side-Gesppann bald auf die erste Motorradtour. © Lebenshilfe | NN

Die Aktion Mensch hat das Projekt und die Anschaffung des Motorrad-Gespanns mit 40.000 Euro ermöglicht. Die durch Lotterieeinnahmen finanzierte Sozialorganisation unterstützte auch den Ausbau des neuen Begegnungszentrums mit 176.000 Euro, der zudem mit Hilfe von ortsansässigen Firmen aus Gladbeck und Marl, vielen Mitarbeitern der Lebenshilfe und ehrenamtlichen Helfern ermöglicht wurde.

Dass das neue Zentrum Begegnung für Menschen mit und ohne Behinderungen hervorragend ermöglicht, wurde jetzt bei der Eröffnungsfeier deutlich. Teilnehmer, Vereinsmitglieder, Nachbarn und viele Interessierte erkundeten die Räume, vertieften sich in spannende Unterhaltungen, kosteten vom Kuchenbuffet des Lebenshilfe Cafés Zeitlos und betätigten sich aktiv am Kickertisch und den computergestützten Sportaktivitäten.