Gladbeck. Lars Albrecht aus Gladbeck hat mit seinem Bruder einen Nachhilfe-Dienst gegründet. Zudem gibt’s ein neues Buch von ihm: Die „Lach-Challenge“.

Das große Einmaleins der Mathematik und Physik beherrscht Lars Albrecht aus dem Effeff. Wen wundert’s: Fasziniert den Gladbecker die Welt der Zahlen doch von jeher. Analysis, Kurvendiskussion, reelle Zahlen, Vektorrechnung: für viele Schüler hingegen ein Buch mit sieben Siegeln. Aber der 30-Jährige und sein Bruder Björn wollen es für Kinder und Jugendliche öffnen. Deswegen haben sie eine eigene Firma gegründet: „Die Nachhilfeprofis“.

Gladbeck: Lars Albrecht ist begeisterter Mathematiker und Autor

Damit machen die Albrechts zum Beruf, was eigentlich für sie – wie für so viele andere während ihrer Schul- und Studienzeit – ein Nebenjob gewesen ist. Lars Albrecht hatte zwar ohnehin vor, nach dem Abitur in seiner Heimatstadt am Riesener-Gymnasium zu unterrichten. Allerdings hatte er im Kopf, irgendwann einmal Gymnasiasten höhere Mathematik und spannende physikalische Experimente näher zu bringen. „Ich wollte ursprünglich in den Schuldienst gehen“, sagt Lars Albrecht. Also studierte er seine beiden Lieblingsfächer an der Ruhr-Universität Bochum, wie auch sein älterer Bruder.

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Der 33-Jährige ist Lars Albrecht nicht nur optisch ähnlich, er teilt auch dessen Leidenschaft für Mathematik. „Unsere Eltern sind beide Architekten. In ihrem Beruf muss man auch rechnen. Die Liebe zu Zahlen wurde also uns wohl in die Wiege gelegt“, meint der jüngere Sproß.

Die Brüder Albrecht geben Nachhilfe von der Grundschule bis zur Oberstufe

Björn Albrechts Ziel war, in die Forschung zu gehen. Es gebe tatsächlich noch weiße Flecken in dieser Materie, sagt Lars: „Im Fachbereich Zahlentheorie, das hatte an der Uni den Spitznamen ,Zahlenterror’.“ Eine Wortschöpfung, die sicher viele Kinder und Jugendliche – wenn auch auf weitaus niedrigerer Ebene – mit einem Ausrufezeichen unterstreichen würden. Ob Bruchrechnung oder Trigonometrie: Das Albrecht-Duo half und hilft Ratsuchenden gerne auf die Sprünge.

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Die Gladbecker Björn (links) und Lars Albrecht haben einen eigenen Nachhilfe-Dienst gegründet.
Die Gladbecker Björn (links) und Lars Albrecht haben einen eigenen Nachhilfe-Dienst gegründet. © LA

Von der Grundschule bis in die Oberstufe geben die Brüder Nachhilfe in Mathematik, Physik, Chemie und Biologie, ebenso in Deutsch und Englisch. Einzeln und in kleinen Einheiten mit maximal vier Schülern. Dafür kommen sie ins Haus ihrer Schüler. Das muss nicht in Gladbeck sein. „Wir haben auch Schüler in Nachbarstädten wie Bottrop und Buer“, erzählt der 30-Jährige.

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Doch nicht nur der Satz des Pythagoras und Co. wecken Lars Albrechts Leidenschaft. Der Mathematiker und Physiker schreibt Romane und Kurzgeschichten, lässt seiner Fantasie freien Lauf. Sein jüngstes Werk: „Lach-Challenge – Komische Geschichten“. Die Ideen kommen dem Fan von Joanne K. Rowling und Dan Brown häufig, wenn er Nachrichten verfolgt oder aus eigenem Erleben.

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So trägt das Gedicht „Junge Liebe“ autobiografische Züge. Thema sind, überspitzt dargestellt, die mangelhaften Kochkünste, mit dem jemand seine Angebetete beglücken möchte. Ganz „so ein Chaot“ sei er zwar nicht, aber Freundin Catherine erkenne ihn in den Reimen.

Veröffentlichungen und Lesungen

Lars Albrechts Buch „Lach-Challenge – Komische Geschichten“ ist bei „Edition Paashaas Verlag“ (ISBN 978-3-961740-51-2) erschienen. Preis: 9,95 Euro.

Der Erstling des Gladbeckers, „Die Dämonenritter“, ist mittlerweile vergriffen. Doch sein Buch „Die letzte Stunde der Menschheit“, ebenfalls Verlag Edition Paashaas (EPV), gibt es noch zu kaufen. Das gilt auch für diverse Anthologien, in denen Beiträge von Lars Albrecht vertreten sind.

Das aktive Mitglied im Kulturförderverein Leuchtfeder (www.leuchtfeder.de) stellt seine Texte auch persönlich vor. „Ich gehe zu Lesungen in Gladbeck, Gelsenkirchen, Bochum und anderen Städten – eigentlich im gesamten Ruhrgebiet“, sagt der leidenschaftliche Skatspieler, der sich in seiner Freizeit auch gerne mit der Kampfsportart Wing Chun beschäftigt.

Auch wenn Lars Albrecht, der ein Faible für Science Fiction hat, in seinen Texten in die Zukunft schweift, kann er sich inhaltliche Seitenhiebe auf gesellschaftliche Entwicklungen nicht verkneifen. So hat „er das Gefühl, dass die Anforderungen in Schulen immer mehr zurückgeschraubt werden“ – und das nimmt in seiner Vision zu. Ebenso das Phänomen: Arbeitgeber wollen „top-qualifizierte Leute, denen sie nichts bezahlen“.

Beim Blick aufs Jahr 2038 sieht er Verheirate als Relikt aus der Steinzeit. Seinen Eltern Ilona und Dietmar macht der 30-Jährige mit Blick auf steigende Scheidungszahlen durch die Blume ein Kompliment, dass er in einem intakten Elternhaus aufwachsen durfte: „Ich bin froh darüber!“ Lars Albrecht sagt: „Mit meinen überspitzt gezeichneten Geschichten will ich den Lesern einen Spiegel vor die Nase halten.“