Gladbeck. Die Jugendorganisation der Grünen hat sich in Gladbeck neu gegründet. Es werden weitere Mitstreiter gesucht. Das haben die Jugendlichen vor.
Nick Steinbrich, Paulina Schneider und Piet Blanc haben in Gladbeck die Grüne Jugend neu gegründet. Die Gesichter der politischen Jugendorganisation wollen sie aber nicht gleich sein. „Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagt Paulina Schneider. Für die 18-Jährige und ihre beiden Mitstreiter steht fest: Sie wollen mit den jungen Leuten, die sich ebenfalls engagieren möchten, die Jugendorganisation gemeinsam aufbauen. „Wir wollen als Gruppe gemeinsam wachsen.“
Daher ist auch noch kein Vorstand gewählt. Eine erste Sitzung hatten die Jugendlichen aber bereits in der vergangenen Woche. Einige mögliche Themen haben sie da besprochen. Europa, Gender, Umwelt, Feminismus, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Anti-Faschismus haben sie als erste Schlagworte gesammelt. „Wir wissen, dass diese Themen für uns wichtig sind. Jetzt müssen sie noch mit Leben gefüllt werden“, erzählt Nick Steinbrich. Dazu wollen sie eine gemeinsame Haltung entwickeln, sich erst einmal untereinander austauschen.
Der Nachwuchs will die Alt-Grünen und die Gesellschaft anspornen
Mit Mitgliedern der Grünen Jugend aus anderen Städten haben sich die drei bereits vernetzt. „Wir stehen in Kontakt mit Leuten aus Bottrop, Gelsenkirchen, Duisburg, Recklinghausen und dem Landesverband“, erzählt Paulina Schneider, die die Gladbecker Waldorfschule besucht. „Es ist Sinn und Zweck, sich zu vernetzen und über Themen zu sprechen, sich zu informieren und dann zu positionieren.“ Die Grüne Jugend Gladbeck wolle nicht direkt Forderungen stellen, sondern sich zunächst auf einen lebendigen Austausch fokussieren. Ganz nach dem Motto der Jugendorganisation – „jung. grün. stachelig“ – wollen sie die Alt-Grünen und die Gesellschaft anspornen. „Wir wollen nachhaken, Dinge hinterfragen und unsere eigenen Positionen entwickeln“, sagt Schneider.
Erreichbar per Mail und via Instagram
In der Grünen Jugend organisieren sich junge Menschen mit einem Alter von bis zu 28 Jahren.
Wer an der Arbeit der Jugendorganisation interessiert ist oder sich beteiligen möchte, kann sich per Mail an die bisher drei Engagierten wenden: kontakt@gruene-gladbeck.de. Erreichbar sind sie auch über ihren Instagram-Account (@gruenejugendgladbeck).
Alle drei Wochen will sich der Grünen-Nachwuchs künftig treffen. „Wahrscheinlich in einer Kneipe, da ist die Atmosphäre etwas lockerer als etwa in der Geschäftsstelle der Partei“, sagt Nick Steinbrich. Interessierte, die sich ebenfalls engagieren möchten, sind herzlich willkommen (Kontakt siehe Box).
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Gesellschaftliche Debatte rund um den Umweltschutz war Anlass, sich zu engagieren
Für Paulina Schneider war der ausschlaggebende Punkt, sich zu engagieren, „der Rechtsruck und das Umwelt-Thema, das im vergangenen Jahr so präsent war.“ Machtlos habe sich die Schülerin gefühlt, wollte etwas tun. Da es in Gladbeck keine Grüne Jugend gab, überlegte die 18-Jährige zunächst, zu der Jugendorganisation nach Essen zu gehen. Auch Nick Steinbrich hat die gesellschaftliche Debatte rund um den Umweltschutz gezeigt, dass er etwas tun wolle und müsse. Also sprach er Paulina Schneider an – die beiden kannten sich schon einige Zeit – ob sie nicht gemeinsam die Grüne Jugend gründen wollen. Mit ins Boot holten sie sich Piet Blanc, der ebenso wie die beiden Mitglied der Grünen ist. „Wer sich bei uns engagieren möchte, muss aber nicht Partei-Mitglied sein“, sagt Paulina Schneider.
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„Wir wollen Jugendlichen in Gladbeck eine Plattform bieten für Themen wie Umweltschutz und Faschismus“, sagt Steinbrich, der das Riesener-Gymnasium besucht. Am 15. Februar präsentieren sich die Jugendlichen zwischen 11 und 13 Uhr erstmals bei einem Info-Stand auf der Hochstraße.
Auch die Bürgermeister-Kandidatin freut sich über die Neugründung
Auch Simone Steffens, Bürgermeister-Kandidatin und Fraktionsvorsitzende der Grünen, freut sich über die Neugründung. „Ich find das total super.“ Seit rund drei Jahren habe es keine Jugendorganisation mehr gegeben, so Steffens. „Das Problem ist, dass die Aktiven irgendwann studieren und dann aus Gladbeck wegziehen.“ Nick Steinbrich, Paulina Schneider und Piet Blanc wagen jetzt einen neuen Versuch.