Gladbeck. Mehr Menschen als noch im Vormonat meldeten sich im Dezember 2019 in Gladbeck arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,6 Prozent.

Die Arbeitslosenquote in Gladbeck bleibt weiter unter zehn Prozent. Allerdings: Im Vergleich zum November ist die Quote im Dezember wieder leicht gestiegen – von 9,4 auf 9,6 Prozent. 3713 Menschen waren demnach im Dezember 2019 ohne Job, 72 Frauen und Männer mehr als noch im November aber 261 weniger als noch im Dezember vor einem Jahr.

Denn im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Quote positiv entwickelt. Im Dezember 2018 lag sie noch bei 10,3 Prozent. Gladbecks Arbeitslosenquote bleibt im Kreis Recklinghausen weiterhin am höchsten. Im gesamten Kreis liegt sie bei 7,7 Prozent.

Frank Benölken ist neuer Leiter der Agentur für Arbeit Recklinghausen.
Frank Benölken ist neuer Leiter der Agentur für Arbeit Recklinghausen. © Michael Grosler

Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt hat sich verlangsamt

„Wie zu erwarten war, hat sich die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zum Jahresende verlangsamt, was zu einem Anstieg an arbeitslosen Menschen im Kreis Recklinghausen geführt hat“, fasst Frank Benölken, neuer Chef der Recklinghäuser Arbeitsagentur, die Entwicklung der vergangenen Wochen zusammen.

Nach wie vor belege Recklinghausen jedoch landesweit den ersten Platz, wenn es um einen Vergleich mit dem Vorjahr ginge: „Nirgends ist im Jahresverlauf die Arbeitslosigkeit stärker im Vergleich zu 2018 gesunken, als im Vest. Damit ist der Mythos widerlegt, das Ruhrgebiet könne sich nicht von seiner Bergbauvergangenheit lösen und einen gesunden Neuanfang schaffen.“

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611 Frauen und Männer fanden einen neuen Job

677 Frauen und Männer meldeten sich im Dezember neu oder erneut arbeitslos. 611 Menschen fanden einen neuen Job, einen Ausbildungsplatz oder eine sonstige Maßnahme. Arbeitgeber meldeten im Dezember 80 neue Arbeitsstellen, sieben mehr als vor einem Jahr, jedoch 103 Arbeitsstellen weniger als noch im November 2019. Seit Januar gingen 995 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 93.

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Positiv hebt Frank Benölken die nach wie vor gute Entwicklung in der Grundsicherung hervor: „Dass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit aktuell ausschließlich im Bereich des SGB III (Versicherungsleistung) vollzieht, zeigt, dass wir es mit einer kalkulierten, saisonalen Tendenz zu tun haben. Zum Jahresende laufen typischerweise viele Verträge aus, die oft im Frühjahr eine Anschlussbeschäftigung nach sich ziehen, sobald die Auftragslage wieder anzieht.“ Bevor dies eintritt, rechnet der Agenturchef im Januar und Februar zunächst allerdings mit weiterhin leicht steigenden Arbeitslosenzahlen.