Das traditionelle Konzert fand erstmals in der Lambertikirche statt. Trotz technischer Mängel erlebten die 500 Besucher ein grandioses Konzert.
Wohl nahezu 500 Menschen hatten den Weg zu dem mittlerweile legendären Gospelkonzert der „Sisters & Brothers“ gefunden, das der Jazzclub Gladbeck alljährlich zu Beginn der Adventszeit ausrichtet. Nach 22 Jahren in der Christuskirche (dort beginnen bald Umbauarbeiten) wechselte man in diesem Jahr erstmals in die St.-Lamberti-Kirche. Auch an neuer Wirkungsstätte entzündeten die „Sisters & Brothers“ ein Feuerwerk vorweihnachtlicher Stimmung.
Mit Valerie Scott, Tiffany Stella Kemp, Kirk Smith und Daniel Dodd-Ellis brachte der Jazzclub wieder herausragende, international bekannte Stimmen auf die Bühne. Es brauchte kaum der Aufforderung zum Mitsingen und Mitklatschen und schon bald hielt es auch niemand mehr auf seinem Sitz. Begleitet wurde das Gesangsquartett wie auch schon im vergangenen Jahr von Oleg Jakushov am Saxophon, Alexandra Hanke am Piano und Niko Schlenker, der auch die musikalische Leitung hatte, an den Keyboards.
Valerie Scott stand schon mit Weltstars wie Mick Jagger oder auf der Bühne
Dass Gospel eine besondere Art der Musik, die Menschen zu Brüdern und Schwestern macht, erklärte Daniel Dodd-Ellis. Gerne kam man der Aufforderung des Texaners nach, seinen Nachbarn mit dem Friedensgruß zu beschenken. Mit seiner warmen Bassstimme intonierte Ellis das Thomas A. Dorsey- Stück „Precious Lord take my hand“ gleich am Anfang.
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Kirk Smith, Pastor und Sänger, der bei der Show „Voice of Germany“ reüssierte und schon zum zweiten Mal in Gladbeck war, brillierte mit dem lyrischen Travis-Greenstück „Made a Way“. Eine besondere Überraschung gab es für Valerie Scott. Die Sängerin mit der warmen, unverwechselbaren Stimme, die schon mit Weltstars wie Leonard Bernstein, Mick Jagger, Chaka Khan, Jenniver Rush, Gloria Gaynor, Jennifer Lopez, Michael Jackson, Joe Cocker, Zuccero, Johnny Logan und Cliff Richard auf der Bühne gestanden hatte, hatte an diesem Tag Geburtstag und in das „Happy Birthday“ ihrer drei Kollegen fiel das gesamte Publikum ein.
Kantor Suttmeyer an der Orgel stimmte mit Tiffany Stella Kemp das „Ave Maria“ an
In der Pause, in der es traditionell Glühwein vor der Kirche gab, monierten einige der Zuhörer, dass die Musikanlage nicht gut ausgesteuert sei und einige der Boxen brummten, so dass die Töne zum Teil verzerrt wurden. Bekannte Stücke wie „This Little Light of Mine“, „Michael row the boat ashore“ oder „Down by the Riverside“ sorgten nach der Pause zwar dafür, dass niemand auf seinem Platz sitzen blieb.
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Wie gut der Raumklang der Lambertikirche und die Klasse der Sänger allerdings wirklich war, zeigte dann Tiffany Stella Kemp, als sie ganz ohne Mikrophon mit ihrer facettenreichen Soulstimme begleitet vom Kantor der Lambertikirche, Konrad Suttmeyer, an der Orgel das Ave Maria inbrünstig intonierte. Mit „Stille Nacht“ als Einstimmung auf die Weihnachtszeit endete ein, trotz der technischen Mängel, grandioses Konzert, das sein Publikum mitgerissen hatte.
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Auch 2020 gibt’s wieder ein Konzert
Erstmals gab es in diesem Jahr „Sisters & Brothers in Concert“ nur einmal am Abend. In der evangelischen Christuskirche waren es stets zwei Aufführungen gewesen. Da aber in der Lambertikirche doppelt so viele Konzertbesucher einen Platz finden, entschied man sich wegen für nur eine Darbietung.
Auch im kommenden Jahr will der Jazzclub wieder „Sisters and Brothers in Concert“ nach Gladbeck holen – und wieder soll es in der Lambertikirche stattfinden, so Jazzclub-Vorsitzender Marvin Wetekamp. 2020 fällt das Konzert auf den Nikolaustag, den 6. Dezember.