Gladbeck. Aktionstag im und um das Museum in Wittringen am 9. Oktober bietet Informationen und Aktionen. Ziel ist, das Wohlbefinden zu steigern.

Der Frauengesundheitstag erlebt am Mittwoch, 9. Oktober, seine Premiere in Gladbeck. Die Veranstaltung soll nicht nur Informationen vermitteln, sondern Impulse geben, die dem Wohlbefinden zuträglich sind – und zwar von Kopf bis Fuß. Das breite Spektrum reicht von Themen wie Demenz bis „Wenn der Schuh drückt“. Sich einmal auf eigene Bedürfnisse konzentrieren und sich Zeit gönnen, darum geht es den Veranstaltern. Dazu soll bereits die Location beitragen: im und um das Museum in Wittringen.

Am Wasserschloss Wittringen können Besucherinnen die Seele baumeln lassen

In diesem beruhigend-pittoresken Ambiente können die Besucherinnen „auch mal die Seele baumeln lassen“, sagt Projektleiterin Nadja Frauenhofer von der Contilia-Gruppe. Bewusst habe sie nach einem besonderen Schauplatz gesucht und wurde am Wasserschloss fündig. Alexander Borchard, Leiter des Museums, stellt nicht nur Räume für den Frauengesundheitstag zur Verfügung: Besucherinnen haben auch Gelegenheit, durch die aktuelle Ausstellung „Die große Liebe“ zu bummeln. Der Hausherr: „Ansonsten bleibt das Museum für den sonstigen Publikumsverkehr ausnahmsweise geschlossen.“ Auch auf der Terrasse wollen die beteiligten Partner an Ständen Auskunft geben.

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Nadja Frauenhofer erzählt: „Wir führen diese Veranstaltung in Essen seit zwölf Jahren durch, und die Nachfrage ist ungebrochen. Wir wurden gefragt, ob wir den Frauengesundheitstag nicht auch für das nördliche Ruhrgebiet anbieten können.“ Die Contilia-Gruppe tut’s jetzt erstmalig. Mit der Aussicht auf weitere solcher Aktionstage, immerhin kommen laut Frauenhofer zu den Essener Frauengesundheitstagen pro Termin rund 1200 Besucherinnen. Angesprochen ist die Altersgruppe ab „der Lebensmitte“.

Nadja Frauenhofer von der Contilia-Gruppe freut sich, dass so viele Vereine, Gruppen und Organisationen aus Gladbeck sich am Frauengesundheitstag in Wittringen beteiligen.
Nadja Frauenhofer von der Contilia-Gruppe freut sich, dass so viele Vereine, Gruppen und Organisationen aus Gladbeck sich am Frauengesundheitstag in Wittringen beteiligen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Warum diese Veranstaltung auf eine so starke Resonanz stößt? Flapsig gesagt: Frauen ticken eben anders; in vielerlei Hinsicht, eben auch, wenn’s um Körper und Geist geht. Die Projektleiterin bemerkt: „Frauen haben ein hohes Gesundheitsbewusstsein. Sie wollen etwas für sich tun und sind dankbar für wertvolle Informationen.“ Martina Galla, Leiterin des Fachbereichs „Gesundheitsbildung“ bei der Volkshochschule (VHS) Gladbeck, bestätigt: „Wir haben einen Frauenanteil von 70 Prozent.“

Sicher, in Zeitschriften steht viel zum Thema „Gesundheit“. Aber bei dieser Aktion bekommen die Gäste an einem Tag geballt Informationen von Spezialisten und Insidern. „Wir haben in Essen die Erfahrung gemacht, dass Frauen es schätzen, wenn sie unter sich, in einem geschützten Raum, sind“, berichtet die Contilia-Vertreterin. Themen wie Kraftquelle Beckenboden, ein Beitrag der VHS zum Programm, oder „Klimawandel – Gesundheit in den Wechseljahren“, zu dem der Gynäkologe Dr. Martin Schütte informiert, seien frauenspezifisch. Andere Probleme erfordern, je nach Geschlecht, einen anderen Zugang. Nadja Frauenhofer: „Ein Herzinfarkt ist bei Frauen ganz anders als bei Männern.“

Nadja Frauenhofer: „Es geht darum, neue Wege zu beschreiten“

Die Expertin unterstreicht: „Gesundheit ist relativ, jeder Mensch hat andere Voraussetzungen.“ Für den einen genüge es vielleicht, seine Ernährung umzustellen, um zu mehr Wohlbefinden zu gelangen. Bitte sehr: Dr. Hans-Georg Krengel spricht über Ernährung als „Anti-Aging-Mittel“. Andere wiederum interessieren sich für Bewegungsangebote und Entspannung. Auch damit kann der Frauengesundheitstag dienen: Wie wäre es mit Walking im Tempowechsel am Schloss, eines von mehreren Angeboten des VfL Gladbeck? Inge Busch, Reha-Übungsleiterin im Verein, freut sich, dass an diesem Tag auch weniger Bekanntes vorgestellt werden kann: „Wer kennt schon Feldenkrais?“Aber wie sagt Nadja Frauenhofer: „Es geht darum, neue Wege zu beschreiten.“ Und Mut zu machen. Das soll eine Gesprächsrunde, in der zum Beispiel eine Frau zu Wort kommt, die an Krebs erkrankt war.

Kostenloser Eintritt

Der erste Gladbecker Frauengesundheitstag im Museum am Wasserschloss Wittringen beginnt um 10.30 Uhr und endet um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Die Caritaswerkstätten, die sonst an den Wochenenden ihren Bootsverleih am Schlossteich öffnen, machen zum Aktionstag eine Ausnahme. Kostenlos dürfen Besucherinnen Tretboot fahren. Pfarrer Christian Ahlbach spricht zum Abschluss der Veranstaltung gegen 17.45 Uhr einen „Religiösen Impuls“.

Flyer mit einer Programmübersicht liegen an vielen öffentlichen Stellen in der Stadt aus, unter anderem bei den mitwirkenden Organisationen und Vereinen, aber auch in Apotheken und Kirchengemeinden. Alle Beiträge dauern etwa 45 Minuten. Bei den Bewegungsangeboten empfehlen die Veranstalter, bequeme Kleidung zu tragen.

Weitere Informationen: www.contilia.de/Veranstaltungen

„Wertschätzung für die Seele“, das steuert die Caritas zum Programm bei. Ein Stichwort: Leihomas. Pädagogin Annegret Knubben meint: „Dieses Projekt, das die Caritas-Konferenz Deutschland und der Caritasverband entwickelt haben und durchführen, ist wahrscheinlich noch nicht so bekannt. Wir werden kontaktiert, wenn Not am Mann ist.“ Acht Leihomas „haben wir derzeit in unserer Kartei“. Josi Marten als Vorsitzende des Kneipp-Vereins Gladbeck und des städtischen Behindertenbeirats ist davon überzeugt, dass Besucherinnen viele Angebote entdecken können: „Es kann gar nicht sein, dass man alles kennt.“ Der Kneipp’sche Kräutergarten habe sich in der Bevölkerung herumgesprochen, aber Wege zu mehr Achtsamkeit und Entspannung gibt es beispielsweise viele.

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Mit Blick auf die Fülle von Programmpunkten stellt Nadja Frauenhofer heraus: „Die Besucherinnen müssen nicht die gesamte Veranstaltung hier verbringen. Vielleicht möchten sie nach der Arbeit den Tag bei uns ausklingen lassen.“