Gladbeck. Firmen, Verbände und kommunale Einrichtungen aus Gelsenkirchen, Herne und Gladbeck wurden wieder mit dem Ökoprofit-Siegel ausgezeichnet. Dazu kam auch Umweltminister Uhlenberg in den Gladbecker Ratssaal.
Energie sparen, Abfall vermeiden, den Wasser- und Rohstoffverbrauch senken. So tut man etwas für die Umwelt – und füllt auch noch die Firmenkasse auf. Klingt beim ersten Hören zu gut um wahr zu sein.
Aber: Firmen, Behörden und Industriebetriebe in ganz Deutschland machen es vor. Sie haben es sogar schriftlich, mit Brief und Siegel, weil sie erfolgreich am „Ökologischen Projekt für integrierte Umwelttechnik”, kurz „Ökoprofit”, teilgenommen haben. Auch NRW ist natürlich mit von der Partie. Mit Gelsenkirchen, Gladbeck und Herne haben sich bereits im Jahr 2000 drei Kommunen zusammengetan, um das Projekt besser vorantreiben zu können.
Mit Erfolg: Im Gladbecker Ratssaal konnte jetzt die Belegschaft des 1000. Betriebes das Umweltsiegel entgegen nehmen. Dafür reiste eigens NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg an, um dem Team der Gelsenkirchener Papierfabrik Fritz Peters zu gratulieren.
Die Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Moers. In Gelsenkirchen stellt der Betrieb mit fast 135 Mitarbeitern pro Jahr rund 180 000 Tonnen Wellpappenrohrpapiere und Gipsplattenkarton für die Verpackungsindustrie her. Nun tut die Papierfabrik auch noch ganz bewusst etwas für die Umwelt: Allein 6 Mio € hat das Unternehmen in den Bau einer Kreislaufwasserbehandlung zur Wasserreinigung mit angeschlossenen Blockheizkraftwerk investiert. Außerdem wurden Energiesparleuchten angeschafft, in der Produktion finden nun ausschließlich reibungsarme Siebe Verwendung und eine Wasserringpumpe wurde komplett abgeschaltet. Jährliche Einsparung für das Unternehem: knapp über 1 Mio. €!
Jedoch, es führt nicht nur die riesige Investition in neue Technologien zur Auszeichnung mit dem Ökoprofit-Siegel. Vielmehr sind auch die Ideen der Mitarbeiter gefragt, die kleinen Dinge, die insgesamt zu einem guten, die Umwelt schonenden Agieren führen. Mit der Firma Peters erhielten an diesem Abend noch 19 weitere Firmen, Verbände und kommunale Einrichtungen aus Gladbeck, Gelsenkirchen, Herne das Siegel.
„Das Zusammengehen von Wirtschaft und Umweltschutz ist profitabel für beide Seiten”, so Bürgermeister Ulrich Roland bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Wirtschafts und Kommune der drei bei Ökoprofit kooperierenden Städte im Ratsaal. Zudem habe jeder Betrieb, der sich erfolgreich an dem Projekt beteiligt, Vorbildcharakter, trage bei zu einem prositiven Bild vom Ruhrgebiet. Zum Image des gelungenen Strukturwandels.
Noch vor einigen Jahren, betonte dann auch Minister Uhlenberg, hätten die Begriffe Profit und Umweltschutz für „deutlich unterschiedliche Denkweisen” gestanden. „Heute wissen wir, wie nahe die beiden Bereiche sich tatsächlich kommen können.” Und das durchaus auch in der „traditionellen Industrie”. Umwelt- und Klimaschutz bezeichnete er zudem als die globalen Wachstums-Märkte der Zukunft. Allein in NRW habe diese Sparte der Wirtschaft 250 000 Arbeitsplätze geschaffen.
16 Betriebe haben sich 2009 der Ökoprofit-Zertifierung gestellt. Vier weitere wollten das Siegel „auffrischen”. So kommt man in Gelsenkirchen, Gladbeck und Herne zusammen auf 129 Einzelmaßnhemen, die alle dem Schutz der Umwelt dienen. Gemeinsam erzielen diese Betriebe jetzt jährlich eine Einpsarsumme von 1.650 000 €. Und was bringt das unter ökologischen Aspekten? Ganz konkret 131 Tonnen weniger Abfall, 22 075 Kubimeter eingespartes Wasser, 7,8 Kilowatt weniger an Stromverbrauch und 3700 Tonnen weniger CO2.