Gladbeck. Gladbecker Aktive präsentierten sich mit einem bunten Markt auf dem Willy-Brandt-Platz. Neue engagierte Mitstreiter sind herzlich willkommen.
„Euer Ehrenamt trägt dazu bei, dass diese Stadt lebenswert bleibt!“, so lobte Bürgermeister Ulrich Roland das Engagement zahlreicher Gladbecker beim Tag des Ehrenamtes. Der wurde am Samstag auf dem Willy-Brand-Platz direkt vor dem Rathaus gefeiert. Rund 20 Mitgliedsgruppen des „Netzwerks Freiwilligenarbeit Gladbeck“ präsentierten ihre Arbeit den Besuchern und informierten über Möglichkeiten mitzumachen.
An den rot-weiß-gestreiften Marktständen lagen Flyer aus und die Ehrenamtler berichteten interessierten Besucher gerne über die Einsatzgebiete ihrer Gruppe. Egal ob Senioren im Alltag unterstützen, Rettungseinsätze fahren oder Kindern bei den Hausaufgaben helfen – es gibt eine große Palette ehrenamtlichen Engagements in Gladbeck.
Die Vereine freuen sich über jeden ehrenamtlichen Einsatz
Besonders im Fokus stand der Gladbecker Seniorenbeirat. Denn im Jahr des 100. Geburtstages der Stadt feiert dieser zugleich seinen 40. Geburtstag. Hans Nimphius ist der stellvertretende Vorsitzende des Beirats. Er lobte das Zusammenwirken der verschiedenen Gruppen: „Das gibt es nicht in vielen Städten so ausgeprägt. Das Ehrenamt spielt in Gladbeck eine große Rolle.“ Norbert Dyhringer ist Gründungsmitglied und Sprecher des Netzwerks für Freiwilligenarbeit. „Wir wollen da sein, wo die Menschen sind. Es gibt für jeden das perfekte Ehrenamt“, davon ist er überzeugt. Auch junge Leute hätten viele Ideen und auch die Bereitschaft sich freiwillig einzusetzen, aber sie schreckten vor Hierarchien und Verpflichtungen zurück. Diese Sorge sei aber unberechtigt, sagt Dyhringer. „Es gibt keine Mindestzeit, oder feste Termine an die man sich bindet. Die Vereine freuen sich über jeden ehrenamtlichen Einsatz.“
Seit 40 Jahren Seniorenbeirat
Der Seniorenbeirat vertritt seit nunmehr 40 Jahren im Rat der Stadt die Interessen älterer Menschen und berät den Rat bei Entscheidungen, die Senioren betreffen. Außerdem bietet er Beratung rund ums Älterwerden und viele Events wie Diskofox-Abende und Aktivgruppen an.
Auch die Taschengeldbörse ist eine Erfindung des Beirats. Die Börse funktioniert wie eine Vermittlung. Wenn eine ältere Person im Alltag Hilfe benötigt, beispielsweise beim Bedienen eines Smartphones oder beim Schleppen eines Wasserkastens, verbindet die Börse den Senioren mit einem Jugendlichen. Der bekommt für seinen Einsatz dann ein Taschengeld von der Seniorin oder dem Senioren.
Das bestätigt auch Wilhelm Walter vom Roten Kreuz. „Eine bestimmte Anzahl von freien Stunden ist nicht nötig, Vorkenntnisse und besondere Talente auch nicht“, diese würden den Ehrenamtlern vom DRK kostenfrei vermittelt. Der Kreisverband des DRK hat gemeinsam mit der AWO das Netzwerk mitgegründet. Mit der Hilfe der Ehrenamtler möchte das Netzwerk die Stadt auch in Zukunft zusammenhalten. Denn – wie Ulrich Hauska aus dem Stadtrat sagt – „Das ehrenamtliche Engagement ist der Spiegel einer Stadtgesellschaft.“
Die inklusive Band „Total Normal“ rockte die Bühne
Die Besucher des bunten Ehrenamt-Marktes hatten jedenfalls alle Möglichkeiten, über freiwilliges Engagement nachzudenken. Neben den Info-Ständen der Gruppen wurde auch auf einer Bühne über das
Gladbecker Netzwerk aufgeklärt. Zur Auflockerung gab es zwischen den Informationen verschiedene Musikauftritte. Der Seniorenbeirat selbst führte als Chor ein selbst geschriebenes Lied auf. Fünf Strophen loben die aktive Stadtgesellschaft und erzählen, wie Gladbeck vom Dorf zur Stadt wurde. Außerdem trat die inklusive Band „Total Normal“ auf. Florian Robens ist der Trommler der Band. „Das ist schon ein großer Auftritt. Ich stehe aber gern auf der Bühne!“, berichtete er. Die Band coverte für die Zuschauer einige bekannte Songs, wie „Hier kommt Alex“ von den Toten Hosen oder - Florians Favorit - „Coole Socke“ von Udo Lindenberg.
Freiwillig für einen guten Zweck zu arbeiten, das verbindet die Menschen und hat in Gladbeck viel Einfluss. Oder wie es am Stand des internationalen Mädchenzentrums geschrieben stand: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“