Gladbeck. Die Polizei konnte einen Sprengstoffanschlag am Chemiewerk nicht ausschließen. Das Landeskriminalamt entsandte ein Entschärfungskommando.

Ein verdächtiger Koffer am Werkszaun des Chemiewerkes Ineos-Phenol sorgte am Freitagmorgen für weiträumige Absperrungen und den Spezialeinsatz eines Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes in Gladbeck.

Die Werksfeuerwehr der weltweit größten Produktionsstätte von toxischem und brennbarem Phenol hatte das Polizeipräsidium in Recklinghausen um 7.15 Uhr informiert, dass ein herrenloser Koffer nördlich des Kreisverkehres mit der Tunnelstraße am Werkszaun an der Arenbergstraße entdeckt worden sei. Mit dem Verdacht, dass sich im Koffer Sprengstoff für einen Anschlag auf das Chemiewerk befinden könnte.

Betroffenen Gebäude in der Nähe wurden vorsorglich geräumt

Die Polizei sicherte daraufhin die Fundstelle nördlich des Kreisverkehrs und sperrte zudem zunächst die

Der abgesperrte Bereich  um die Fundstelle an der Arenbergstraße.
Der abgesperrte Bereich um die Fundstelle an der Arenbergstraße. © funkegrafik nrw | Selina Sielaff

Arenbergstraße von der Tunnel- bis zur Redenstraße weiträumig für den Verkehr ab. „Betroffene Gebäude in der Nähe wurden vorsorglich geräumt“, berichtete auch das Chemieunternehmen selbst, das über seine Internet-Homepage die Nachbarschaft über den Einsatzverlauf informierte.

Aufgrund des sensiblen Fundbereichs unmittelbar am Chemiewerk sei das Landeskriminalamt in Düsseldorf benachrichtigt worden, das daraufhin Spezialisten nach Gladbeck entsandt habe, so Michael Franz von der Pressestelle der Polizei auf Anfrage.

Sprengstoffspezialist untersucht mit Schutzkleidung das verdächtige Fundstück

Das gegen 9.30 Uhr eingetroffene Entschärfungskommando veranlasste nach erster Begutachtung der Lage, dass der Sicherheitsbereich bis zur Berkenstockstraße ausgeweitet wurde, mit entsprechender Verlegung der Absperrung der Arenbergstraße weiter nach Süden. Anschließend rückte ein Sprengstoffspezialist mit Schutzkleidung vor, um den herrenlosen Koffer näher zu untersuchen.

Der LKA-Mann konnte wenig später Entwarnung geben: Der Koffer war leer. Wer das Gepäckstück am Werkszaun abgestellt hat und so für den Spezialeinsatz sorgte, ist nicht bekannt. Die Sperrung der Arenbergstraße konnte um 10.15 Uhr wieder aufgehoben werden.