Gladbeck. Die Frauenberatungsstelle bietet Vergewaltigungs-Opfern die Möglichkeit, Spuren anonym sichern zu lassen. Doch nur wenige nutzen das Angebot.

Das Angebot der anonymen Spurensicherung nach einer Vergewaltigung wird von Betroffenen nach Ansicht der Frauenberatungsstelle nur kaum genutzt. „In Gladbeck und Bottrop hatten wir im vergangenen Jahr fünf Fälle. Das Angebot ist einfach noch zu unbekannt“, sagt Susanne Dillner, Mitarbeiterin der Gladbecker Beratungsstelle.

Diese arbeitet für das Projekt mit dem Bottroper Frauenzentrum Courage, dem St. Barbara-Hospital und dem Marienhospital in Bottrop zusammen. Beide Krankenhäuser führen die medizinische Untersuchung betroffener Frauen durch. „Viele wollen nicht direkt nach einer Tat Anzeige erstatten. Die anonyme Spurensicherung gibt Zeit“, so Dillner.

Die Spuren werden zehn Jahre bei der Rechtsmedizin eingelagert

Denn die Spuren werden zehn Jahre bei der Rechtsmedizin in Essen eingelagert, die Opfer haben bis dahin Zeit, sich für eine Anzeige zu entscheiden. Aber auch die medizinische Versorgung sei wichtig. „Dabei geht es dann etwa um die Pille danach oder einen Aids-Test.“

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Seit 2012 können Frauen direkt in ein Krankenhaus fahren, sich untersuchen und Spuren sichern lassen und, so weit es ihnen möglich ist, den Tathergang schildern. 2016 starteten die Beteiligten noch einmal eine Plakat-Aktion, um mehr Aufmerksamkeit für die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung zu bekommen. „Das Ziel ist, das Projekt deutschlandweit einzuführen.“ In Nordrhein-Westfalen seien die Fraueninitiativen schon ganz gut aufgestellt.

Derweil ist die Finanzierung der Frauenberatungsstelle Gladbeck nur unzureichend. „Uns fehlen jährlich 15.000 Euro“, so Susanne Dillner.