Gladbeck. Anwohner sorgen sich, nachdem ein Unbekannter bei ihnen klingelte und verdächtige Fragen stellte. Polizei: Mögliche Einbruchs-Vorbereitungen.
Ein unbekannter Mann, der bei mehreren Bewohnern von Mehrfamilienhäusern geschellt und verdächtige Fragen nach Mitbewohnern gestellt hat, sorgt für Unruhe im Gildendreieck. Zwei betroffene Frauen, die aus Sorge nicht namentlich genannt werden möchten, haben bei der Polizei Anzeige erstattet und kamen auch in die WAZ-Redaktion.
Um die Mittagszeit am vergangenen Mittwoch klingelte es bei einer der Frauen. Über die Gegensprechanlage sagte der Unbekannte, er wolle zu einer anderen Familie im Haus und fragte, ob die möglicherweise verreist sei. „Ich habe ihm gesagt, dass keine Familie, sondern eine alleinstehende Person dieses Namens in unserem Haus wohnt.“ Weil die Gegensprechanlage erst kürzlich neu eingebaut wurde, habe sie dann, anstatt das Gespräch zu beendet, versehentlich die Haustür geöffnet. „Er war also im Hausflur, hat allerdings wohl an keiner Wohnungstür geschellt.“
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Der Mann war auf die gleiche Weise auch in das Nebenhaus gekommen
Im Gespräch mit Nachbarn aus dem Nebenhaus stellte sich heraus, dass der unbekannte Mann auf die gleiche Weise auch in dieses Gebäude gelangt war. Eine Bewohnerin hatte einen verdächtigen, schwarz gekleideten Mann mit Kapuze und Rucksack auf dem Grundstück hinter den Häusern beobachtet, und einem weiteren Nachbarn war aufgefallen, dass jemand mit Hilfe eines Tempotuchs verhindert hatte, dass die Haustür ins Schloss fallen konnte.
„Wir sind seit diesen Vorfällen sehr beunruhigt“, sagen die Frauen. Sie vermuten, dass der Unbekannte die Lage ausspionieren wollte und seine Erkenntnisse möglicherweise an eine Einbrecherbande weitergegeben hat. Die Polizei, sagt eine der Frauen, müsste im Stadtgebiet präsenter sein. „Die machen hier einfach zu wenig, und uns hat der Beamte, als wir Anzeige erstattet haben, nur gesagt, wir sollen Augen und Ohren offen halten und im Verdachtsfall die 110 wählen.“
Polizei: Das kann durchaus die Vorbereitung eines Einbruchs sein
„Das war genau der richtige Hinweis des Kollegen“, sagt Ramona Hörst von der Pressestelle des Polizeipräsidiums. „Die Leute sollen sich nicht scheuen, unseren Notruf zu wählen, wenn sie einen Verdacht haben.“ So bekomme die Polizei die Chance, den oder die Verdächtigen noch in der Nähe anzutreffen, Personalien aufzunehmen und so festzustellen, ob er anderswo schon aufgefallen ist. Hörst: „Ein solcher Vorfall kann auch Anlass für größere Ermittlungen sein.“
Der Verdacht der Frauen sei durchaus berechtigt: „Was sie schildern, kommt kreisweit häufiger vor und kann durchaus die Vorbereitung eines geplanten Einbruchs sein.“