Gladbeck. Hinter dem Altbau des Gymnasiums laufen seit drei Wochen die Arbeiten fürs neue Schulhaus. Die Stadt Gladbeck ist mit dem Projektstart zufrieden.

210 der 253 Betonpfähle für die Gründung des neuen Heisenberg-Gymnasiums, die in der vergangenen Woche wegen des Lärms beim Einrammen für Aufhorchen gesorgt haben, sind inzwischen gesetzt. Am Mittwoch machten sich Immobilienamtschef Martin Plischek und Schulamtsleiterin Bettina Weist ein Bild von den Bauarbeiten des prestigeträchtigen Schulbauprojekts der Stadt, die vor drei Wochen mit Start der Ferien begonnen hatten.

Bis Mitte nächster Woche sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein. Zwölf bis 16 Meter wird jeder einzelne Pfahl, der etwa 40 mal 40 Zentimeter „dick“ ist, von einem Spezialgerät mit sieben Tonnen Gewicht Stück für Stück ins Erdreich gehämmert. Die Pfähle werden durch das meterdick aufgeschüttete, nicht belastete Gelände bis in den gewachsenen Boden gerammt, um dem künftigen Schulhaus ein stabiles Fundament zu geben. Fünf, sechs Minuten dauert dieser Rammvorgang, der reichlich Lärm macht. Nur eine Spitze schaut am Ende aus dem Boden. „Bis spätestens 13. August sind wir mit diesen Arbeiten durch“, so Amtsleiter Plischek, der für die Stadtverwaltung das Schulhausprojekt leitet. Die Pfahlgründung war erst nachträglich in das Schulbauprojekt einbezogen worden, zunächst war ein normales Fundament geplant gewesen.

Das Baufeld in dem Schul-Altbau ist 2800 Quadratmeter groß

Mit sieben Tonnen Gewicht werden die Betonpfähle für das Fundament des neuen Heisenberg-Gymnasiums in den Boden gerammt.
Mit sieben Tonnen Gewicht werden die Betonpfähle für das Fundament des neuen Heisenberg-Gymnasiums in den Boden gerammt. © Funke Foto Services | Lutz von Staegmann

Das rund 2800 Quadratmeter große Baufeld liegt – von der Konrad-Adenauer-Allee nicht einsehbar – hinter dem Heisenberg-Altbau und erstreckt sich bis zur Bahnlinie. Generalunternehmer für den Schulneubau ist das Essener Unternehmen Hochtief. Hinter dem Preußen-Fußballplatz, direkt neben dem Baufeld, hat sich das Unternehmen für die Baustellenkoordination ein kleines Containerdorf eingerichtet, in dem es alle 14 Tage auch eine Bauherrenbesprechung zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und den Bauleitern von Hochtief gibt.

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Hochtief-Sprecher Hauke lobte bei der Baustellenbesichtigung am Mittwoch ausdrücklich die „gute Zusammenarbeit mit der Stadt“. Inzwischen sind auf allen Teilen des Baufeldes Hochtief-Mitarbeiter oder beauftragte Firmen tätig.

Bis spätestens Ende Oktober soll die Bodenplatte fertig sein

Vertreter der Stadtverwaltung – hier Immobilienamtsleiter Martin Plischek (r.) und Schulamtsleiterin Bettine Weist (M.) – schauten sich am Mittwoch die Baustelle des neuen Heisenberg-Gymnasiums an.
Vertreter der Stadtverwaltung – hier Immobilienamtsleiter Martin Plischek (r.) und Schulamtsleiterin Bettine Weist (M.) – schauten sich am Mittwoch die Baustelle des neuen Heisenberg-Gymnasiums an. © Funke Foto Services | Lutz von Staegmann

Spätestens bis Ende Oktober soll die Bodenplatte (Fundament) fertiggestellt sein, die wegen der Pfählung weniger stark ausfallen muss – nur 20 statt 50 Zentimeter. Sie wird in drei Abschnitten gelegt. Zuvor werden sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen ins Erdreich gelegt. Bevor die Bodenplatte gegossen wird, werden die Spitzen der Betonpfähle mit Streifenfundamenten aus Stahlbeton verbunden. Auf ihnen ruht dann die Bodenplatte. Die Zwischenräume werden zuvor mit Kies aufgefüllt, darauf kommen eine Dämmschicht und eine Folie.

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Ist die Bodenplatte fertig, beginnen sofort die Hochbauarbeiten. Das Gebäude, so das Immobilienamt, entsteht in Massivbauweise, allerdings nicht Stein auf Stein, sondern aus Beton. Alle Wände – 15 bis 20 Zentimeter dick – werden vor Ort gegossen. Der Rohbau wird von West (Nähe Europabrücke) nach Ost wachsen. Auf vier Etagen werden am Ende (voraussichtlich Februar 2021) rund 10.300 Quadratmeter Nutzfläche entstanden sein.

Gut im Zeitplan

Rund drei Monate später als ursprünglich geplant waren die Bauarbeiten Mitte Juli gestartet. Grund war vor allem der unsichere Baugrund durch das aufgeschüttete Gelände, das die Pfahlgründung und damit eine Umplanung nötig machte. Aber auch die Untersuchung der Fläche durch den Kampfmittelräumdienst musste zunächst abgewartet werden.

Der kam dann schneller als erwartet und sorgte nicht – wie so oft in jüngster Vergangenheit auf anderen Baustellen – für eine lange Blockierung. Die Experten nahmen sich vor allem eine Verdachtsfläche vor. Gefunden wurde im Erdreich allerdings nur ein alter Wäschepfahl. „Wir liegen jetzt nach dem Baustart gut im Zeitplan“, freut sich Projektleiter Plischek.