Gladbeck. Bunte Ausstellung der Werne-von-Siemens-Realschule zeigt Ergebnisse des Kunstunterrichts. QR-Codes machten das Smartphone zum Audio-Guide.
Die Digitalisierung in allen Fächern stärker zu berücksichtigen, das hatte Schulleiter Daniel Kroll für die Werner-von-Siemens-Realschule als Aufgabe benannt. Dass das auch im Kunstunterricht gut geht, wurde nun mit einer Ausstellung zum Schuljahresende bewiesen. Denn im Foyer wurden aus allen Klassen im Unterricht gefertigte Exponate zur Schau gestellt, die mit einem QR-Code versehen waren, der abgescannt werden konnte. Smartphone oder Tablet wurden so zum digitalen Audio-Guide mit kleinen gesprochenen Erklärungen, die wichtige Hinweise für das begleitenden Kunstquiz gaben.
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Denn das war zugleich der Ansporn für die Schülerinnen und Schüler, die klassenweise durch die bunte Ausstellung gingen, die an Stellwänden oder auf Tischen präsentiert wurde. „Die Klasse mit den meisten richtigen Antworten gewinnt eine runde Eis oder etwas Süßes“, so Lehrerin Anne Ketteler. Mit ihren beiden Kunst-Kolleginnen Christina Echelmeyer und Isabel Schuth hatte sie die Idee zur Schau. „Es sind während des Schuljahrs so viele tolle Arbeiten entstanden, und es ist doch schade, dass sie nach der Benotung in Jugendzimmern verschwinden, obwohl sie es wert sind, einem größeren Publikum gezeigt zu werden.“
Ausgerüstet mit Audio-Guide auf Tour
In Gruppen, ausgerüstet mit Quizfragen, Kopfhörern und Tablet – leihweise aus dem Schulbestand oder mit dem privaten Smartphone – durften die Werke am Montag von den Schülern erkundet, betrachtet und abgehört werden. Ein bisschen wie Schatzsuche und deshalb „ganz schön spannend“, fanden es Elanur (11) und Nagham (12) aus der 5b. „Weil man über den Code einiges zum Bild erfährt und, wenn man mag, das so auch nachmachen kann.“
So wurde das Ganze auch zur Schlaumacher-Schau. Denn wer es nicht selbst im Unterricht durchgenommen hatte, erfuhr dank QR-Audio-Guide etwa, dass Maler Paul Signiac einer der bekanntesten Vertreter der Kunstrichtung „Pointillismus“ war. Seine gepunkteten bunte Bildlandschaften mit Brücke zum Beispiel hatten auch Schüler auf beeindruckende Weise gemalt.
Konstruierte Brücken waren nicht nur aus Pappe
Apropos Brücke, mit diesen Bauwerken beschäftigte sich die 8c. Mit der Aufgabe, nach Idee und Skizze selbst ein 3D-Modell herzustellen. Tolle Hänge- oder Pfeilerbrücken aus Holz oder Pappe waren in der Ausstellung zu bewundern. Cinja und Leonie (beide 14) wagten sich an den Werkstoff Beton. „Wir haben uns an alten Brücken orientiert, Kieselsteine mit verarbeitet“, erklären sie. Wie beide erst jetzt zur Präsentation glücklich erfuhren,
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Pop-Art, Sportschuh-Design oder Hundertwasser-Stadtteile – weitere, ganz abwechslungsreiche, farbenfrohe Werke waren zu sehen. Aus recyceltem Material entstanden zudem Raumschiffe zur Eroberung des Weltraums, der auch schön bunt mit Planeten und Sternennebeln auf Bildern zu sehen war. Letztere ließen die Künstler mit viel Spaß in einer Splatterbox entstehen. Was das ist, war auch für die Quizfrage über die QR-App zu erfahren: eine Kiste, quasi als Spritzschutz, in der mit Pinsel-Abschlag Farbtröpfchen aufs Blatt gebracht werden.
Alte T-Shirts als neue Designer-Stücke
Auch alte T-Shirts wurden mit Stofffarbe, Stickereien und Applikationen zum neuen Modestück verschönert. Und auch Werbung durfte kritisch künstlerisch bearbeitet werden. So entstand etwa bunte Reklame für einen bekannten Fruchtgummi-Hersteller, mit fröhlich goldigem Bären als Hingucker und erst auf zweitem Blick registrierter kritischer Aufschrift „H….o macht Kinder fett“ und „Neue Rezeptur – garantiert ungesund“.
Fazit: Ein toller Überblick über die Schaffensbreite der Kunstkurse
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, der sich als Schau gerne zum Schuljahrsende etablieren darf!