Gladbeck. Das Bürgerforum stellt sich mit einem erweiterten Vorstand neu auf. Jeder ist für ein bestimmtes Thema zuständig - von der A 52 bis zur Halde.

. Das Bürgerforum Gladbeck stellt sich im Vorstand personell breiter auf. Es wird keinen Vorsitzenden und keinen Stellvertreter mehr geben. Das beschlossen die Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung.

In Zukunft besteht der Vorstand nicht mehr aus sechs, sondern aus sieben Personen. Jeder ist Ansprechpartner für seinen jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Über Themenmangel kann das Bürgerforum derweil nicht klagen. Um nur einige Beispiele zu nennen: der geplante Ausbau der B 224 zur A52, Verbesserung des Lärmschutzes an der A2 und die Verhinderung des Windrades auf der Mottbruchhalde in Brauck.

Ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung

Ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen wurde der alte Vorstand in Person von Norbert Marißen, Klaus Axnich, Matthias Raith, Olaf Jung, Kurt Rohmert und Stephan Müller einstimmig wiedergewählt. Neu in Amt und Würden ist Theodor Alkemper. Er komplettiert die Runde und wird sich vorrangig um das Mottbruchhalden-Thema kümmern. Er wohnt sehr nah an der Halde, „quasi direkt vor der Haustür“. Zu seiner Motivation sich zu engagieren, sagte er: „Nur auf der Couch sitzen und meckern hilft auch nicht.“ Das Gelände der Halde sei früher landwirtschaftliches Gebiet gewesen und diese Fläche hätten seine Eltern damals bewirtschaftet. „Deshalb habe ich auch eine persönliche Beziehung zu dem Gebiet“, meinte Alkemper. Mit dem alten bzw. neuen Vorstandspersonal wird das Bürgerforum weiterhin keine Müdigkeit vorschützen.

Einladung ins Umweltministerium

Raith erläuterte den Mitgliedern kurz die Entwicklung zum Ausbau der A52. Straßen.NRW habe mitgeteilt, dass „dieses Ding nicht vor 2030 kommen wird“, so Raith über das strittige Bauvorhaben. Und diese Jahreszahl würde man auch nur dann erreichen, wenn niemand dagegen klagt. „Da kann ich nur sagen: Wovon träumt ihr nachts“, sagte Raith spöttisch in Richtung Landesbetrieb. „Im Westen nichts Neues“, fasste er schließlich in Anlehnung des Erich-Maria-Remarque-Bestsellers die aktuelle Situation bei der A52 zusammen und gab sich für die weitere Entwicklung optimistisch: „Ich nehme Wetten an, dass die Zeit für uns spielt.“ Norbert Marißen informierte die Mitglieder über den Stand der Dinge, den Teil des Stadtgebiets an der B 224 zur Umweltzone auszuweisen. Nach mehrmaligem Briefwechsel erhielt das Bürgerforum eine Einladung ins Umweltministerium zu Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) nach Düsseldorf zu einem internen Gespräch. „Wir suchen zurzeit nach einem Termin. Er wird wahrscheinlich im August sein“, sagte Marißen. Ebenfalls werden Mitarbeiter aus dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, mit am Tisch sitzen. Das Amt ist zuständig für die Messungen und veröffentlicht die Zahlen der Luftschadstoffe. „Es wird spannend sein, zu hören, ob sich das Ministerium entweder windet oder sagt, die Sachlage ist klar, da müssen wir etwas in Gladbeck machen“, so Marißen.