Gladbeck. . Die Arbeiterwohlfahrt will nun als Betreiber die Verträge mit dem Investor zeichnen. Baustart für das 80-Betten-Haus ist für August vorgesehen.

„Wir freuen uns darauf, dass es in Gladbeck bald losgeht“, sagt Arno Lohmann vom Awo-Bezirksverband Westliches Westfalen mit Blick auf das Schlägel-und-Eisen-Gelände an der Zweckeler Bohnekampstraße. Nachdem die letzten Gebäude der vor rund 100 Jahren errichteten Zechensiedlung abgerissen sind und der Schutt abgefahren ist, soll es zügig mit der Neubebauung weitergehen. Als Baustart ins Auge gefasst ist der August. Die Awo will das Altenwohnheim betreiben, das als erstes Gebäude auf dem 16.000-Quadratmeter-Areal errichtet wird.

Investition von 30 Millionen Euro

Ein Investorentrio aus Borken hat das 16.000 Quadratmeter große Areal erworben 2018 erworben. Mit einer Gesamtinvestition von 30 Millionen Euro wollen sie die maroden Reste der alten Bergarbeitersiedlung abreißen und ein neues Stadtquartier mit 120 Wohnungen und dem Altenwohnheim entstehen lassen.

Seit Februar laufen die Abrissarbeiten auf dem Gelände, noch stehen aber einige Ruinen.

Der viergeschossige Bau ist quasi auch der finanzielle Anker für das neue Stadtquartier mit letztlich 120 Wohnungen, das der Investor, die Schlägel und Eisen Projekt GmbH, hier mit einer Gesamtinvestition von rund 30 Millionen Euro plant.

Verband führt bereits 59 Heime

Die letzten Modalitäten würden derzeit geklärt, „in spätesten anderthalb Wochen steht der Vertrag“, sagt Arno Lehmann, der als stellv. Geschäftsführer für das Finanzressort des Bezirksverbandes, der bereits 59 Altenheime führt, zuständig ist. Das Gladbecker Projekt ist somit das 60. Haus des sozialen Trägers mit Sitz in Dortmund, das 80 Betten für Senioren mit unterschiedlichen Pflegebedarfen vorhalten wird. „Einzelunterkünfte mit barrierefreien Bädern, die in sechs Wohnbereiche unterteilt werden.“ In jedem soll auch das Miteinander gepflegt werden können. „Durch gemeinsam nutzbare Bereiche wie ein Wohnzimmer mit Fernsehecke und einem Tisch für Aktivitäten, etwa Gesellschaftsspiele“, erklärt Lohmann, „sowie einer Küche mit Esstisch, in der zum Beispiel auch zusammen etwas zubereitet oder gebacken werden kann“. Für eine gute Nachbarschaft sei es wichtig, „dass Beziehungen untereinander entstehen können“.

Die Abrissarbeiten auf der ehemaligen Bergbau-Siedlung dauern noch an.
Die Abrissarbeiten auf der ehemaligen Bergbau-Siedlung dauern noch an. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Apropos, in Sachen guter Nachbarschaft besteht auch Gelegenheit zur Begegnung in der Cafeteria des Altenheimes, die im Erdgeschoss in Richtung Bohnekampstraße angedacht ist. Arno Lohmann geht von einer Bauzeit für das Altenheim von einem bis anderthalb Jahren aus, „wenn alles optimal läuft, könnten wir also schon kommendes Jahr eröffnen“.

Beim Bauantrag laufen die letzten Abstimmungen

Dafür ist freilich auch die Baugenehmigung der Stadt notwendig. Probleme sind hier nicht zu erwarten, Verwaltung wie Lokalpolitik begrüßen das Projekt für Gladbeck. „Für den Bauantrag laufen gerade die letzten Abstimmungen, den wir im Laufe des Monats einreichen werden“, so der beauftragte Architekt, Jörg Hetkamp aus Borken, auf Anfrage.

80 Arbeitsplätze werden geschaffen

Weiterer positiver Effekt des Bauvorhabens: Mit dem Altenheim werden auch neue Arbeitsplätze in Gladbeck geschaffen. „Mit allem Drum und Dran, von der Verwaltung bis zur Pflege, benötigen wir 80 Mitarbeiter“, so Lohmann. Die Jobangebote würden etwa ein halbes Jahr vor der Eröffnung ausgeschrieben – und mit der Belegung der ersten Wohnbereiche etwa drei Monate später begonnen.