Gladbeck. . Nuran Cakmali will für die MLPD ins Europaparlament einziehen. So steht die 53-Jährige zur Europäischen Union.
Für die Europawahl am kommenden Sonntag stellt die MLPD Gladbeck eine eigene Kandidatin auf. Nuran Cakmakli steht auf Listenplatz 14. Tatsächlich ins Parlament einzuziehen, damit rechnet die 53-Jährige nicht. „Uns geht es darum, Perspektiven aufzuzeigen und die Menschen dazu zu bringen, dass sie sich selbst organisieren.“
Die gebürtige Türkin kam als Kind mit ihren Eltern nach Deutschland. Inzwischen lebt sie seit zwei Jahren im Ruhrgebiet, an der Grenze zu Gladbeck, in Gelsenkirchen-Horst. Zuletzt war die gelernte technische Zeichnerin als Hausmeisterin an mehreren Schulen in Stuttgart tätig, wo sie 18 Jahre lebte. Auch in Italien lebte sie einige Zeit. „Ich probiere gerne neue Dinge aus.“ Das Ruhrgebiet habe sie schon immer interessiert.
„Die Stadtteile müssen mehr gefördert werden“
Für Gladbeck hat die Kandidatin einige Ziele. „Es gibt viele offene Rechnungen“, sagt sie. Kritik übt sie unter anderem daran, dass das Armutsgefälle in den einzelnen Stadtteilen sehr unterschiedlich sei. „Die Stadtteile müssen mehr gefördert werden“, so Cakmakli, die sich auch in Hilfsorganisationen engagiert.
Unter den Nägeln brennt ihr auch, dass „etliche ehemalige Bergleute von Deputatklau betroffen“ seien. „Das ist eine Rente für sie, und jetzt werden sie mit einer Einmalzahlung abgespeist.“
Generell ist ihr ein Zusammenhalt von Migranten, Flüchtlingen und Deutschland wichtig. „Es gilt, die Spaltung zu überwinden.“
„Die EU ist ein imperialistisches Bündnis“
Die EU bezeichnet die MLPD-Kandidatin als „imperialistisches Bündnis“. „Länder wie Deutschland oder Frankreich diktieren den kleineren Ländern, was sie zu tun oder zu lassen haben.“ Die Flüchtlingspolitik der EU bezeichnet Cakmakli als menschenfeindlich. „Es wird in Kauf genommen, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, und bestraft werden die, die das Leben dieser Menschen retten wollen.“ Alle Negativ-Meinungen über die EU würden als rechts gewertet, so Cakmakli. Aber: „Es gibt auch Kritik von links.“