Gladbeck. . Seit 20 Jahren bereitet die Jugendfeuerwehr Gladbeck junge Leute auf den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr vor. Aktuell sind es 40 Mitglieder.

Sie sind jung, engagiert, übernehmen gern Verantwortung und haben große Ziele: die 40 Mitglieder der Gladbecker Jugendfeuerwehr. Aktuell sind es 34 Jungen und sechs Mädchen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren, die sich in vier Einsatzübungen pro Jahr an den Geräten der Gladbecker Feuerwehr erproben, sich Erste-Hilfe-Kenntnisse aneignen und sich so darauf vorbereiten, einmal selbst bei der Feuerwehr mitzuarbeiten.

An erster Stelle steht die Gemeinschaft

Doch das Lernen und Üben für den Feuerwehrdienst ist nicht ihr wichtigstes Anliegen, wie Fabian Bröß, Leiter der Jugendfeuerwehr, erklärt: „Bei uns steht die Jugendarbeit im Vordergrund. Die Vorbereitung auf die Arbeit im Löschzug ist natürlich auch dabei, an erster Stelle stehen aber die Gemeinschaft, Ausflüge, Ferienfreizeiten, Mitarbeit bei Veranstaltungen der Feuerwehr und mehr.“

Nachwuchs darf fast alle Fahrzeuge zum Üben nutzen

Die Vorbereitung auf den Feuerwehrdienst gehört bei der Jugendfeuerwehr Gladbeck dazu, im Mittelpunkt steht aber die Gemeinschaft. Im Bild an der Spritze: Niklas Kuhl.
Die Vorbereitung auf den Feuerwehrdienst gehört bei der Jugendfeuerwehr Gladbeck dazu, im Mittelpunkt steht aber die Gemeinschaft. Im Bild an der Spritze: Niklas Kuhl. © Oliver Mengedoht

Dafür bekommen die beiden Teams – eines für den Stadtnorden, eines für die Mitte und den Süden – die volle Unterstützung ihrer erwachsenen Kollegen, zum Beispiel dürfen sie fast alle Fahrzeuge zum Training benutzen. Im Gegenzug unterstützen die Jugendlichen die Erwachsenen bei deren Übungen – zum Beispiel übernahmen drei Jugendliche einmal die Rolle der Verletzten und legten sich in einen Kriechkeller, damit ihre erwachsenen Kollegen die Rettung unter Realbedingungen proben können.

Prüfungen stehen am Ende des Grundlehrgangs

Mit 17 Jahren kann der Feuerwehr-Nachwuchs mit dem Grundlehrgang für den Feuerwehrdienst beginnen. Die Prüfung am Ende dieses Lehrgangs ist für alle Kandidaten gleich – dabei haben diejenigen, die schon Jugendfeuerwehr-Erfahrung vorweisen können, einen großen Vorteil gegenüber Quereinsteigern. An echten Einsätzen nimmt der Feuerwehr-Nachwuchs allerdings frühestens mit 18 Jahren teil.

Der Weg zur Wehr führt oft über die Familie

Den Weg in die Feuerwehr fanden die meisten Jugendlichen über Kontakte in der Familie oder Nachbarschaft. So zum Beispiel Niklas Kuhl. Der heute 16-Jährige trat mit elf Jahren in die Jugendfeuerwehr ein: „Fast meine ganze Familie ist in der Feuerwehr. Das gehörte für mich irgendwie dazu. Vor allem die Jugendfreizeiten machen viel Spaß. Nächstes Jahr ist wieder eine, deshalb werde ich erst danach meinen Feuerwehr-Grundlehrgang anfangen.“

Tag der offenen Tür an 1. Mai

Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 125-jähriges Bestehen heute mit einem „Tag der offenen Tür“ von 12.30-17.30 Uhr in der Feuerwache an der Wilhelmstraße.

Die Besucher können die Wache besichtigen und Einsatzübungen miterleben. Außerdem stellt sich die Höhenrettungsgruppe des Kreises vor.

Im großen Jubiläumsjahr der Gladbecker Feuerwehr feiern auch die Jugendverbände ihre Jubiläen: Die Jugendfeuerwehr Nord wurde 1999 gegründet, fünf Jahre später folgte die Gruppe im Süd-Bereich. Seitdem ist die Stadt sehr erfolgreich darin, auf diesem Wege Nachwuchs für die Feuerwehr zu gewinnen, wie Bröß erklärt: „Wenn alle bis zum Schluss bei uns bleiben, dann treten danach auch alle in die Feuerwehr ein. Von unseren 20 Jugendbetreuern stammen 15 selbst aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. Nachwuchsprobleme haben wir keine – anders als an vielen Stellen auf dem Land. Für beide Jugendgruppen gibt es Wartelisten, von denen neue Interessenten nachrücken, wenn unsere Jugendlichen zu den Erwachsenen wechseln.“