Gladbeck. 13.088 Teilnehmende in 734 Veranstaltungen. Zweitbeste Besucherzahl in 36 Jahren. Warum für den VHS-Leiter alles ein letztes Mal ist.

„2018 war für die Volkshochschule ein intensives und erfreuliches Jahr“, zog Dietrich Pollmann (64) jetzt Bilanz im Kulturausschuss. Für den Leiter der Bildungseinrichtung war sein Bericht zugleich Abschied, denn nach fast 25 Jahren an der Spitze der Gladbecker VHS geht Pollmann mit Ablauf des Semesters am 1. Juni in den Ruhestand (wir berichten noch). Zum letzten Mal gestaltet der studierte Gymnasiallehrer so auch das Programm für das zweite Semesterhalbjahr 2019 der Volkshochschule mit, an dem noch mit Hochtouren im Team gearbeitet wird.

Fest steht schon, welcher Hochkaräter zur Semestereröffnung am 12. September die Bühne bespielt: Das Kabarett Duo „Funke & Rüther“ gibt mit dem Programm „Scharf gemacht“ bissig-amüsant Einblicke in deutsches Seelenleben. Der Vorverkauf ist jetzt gestartet.

Ab Juni im Ruhestand: VHS-Leiter Dietrich Pollmann.
Ab Juni im Ruhestand: VHS-Leiter Dietrich Pollmann. © Kleine-Büning

Zurück zur VHS-Bilanz: 2018 wurden 734 Veranstaltungen (Vorjahr 723) mit insgesamt 23.058 Unterrichtsstunden durchgeführt (19.763). Dabei erreichte die VHS-Gladbeck 13.088 Teilnehmende (12.746) und damit die zweitbeste Belegungszahl der letzten 36 Jahre.

Zwei Standbeine im Geschäftsbereich

Die Gladbecker Volkshochschule hat in ihrem Geschäftsbereich zwei Standbeine, das umfangreiche Regelprogramm mit einem Mix von Vorträgen, Bildungskursen, Exkursionen und Ausstellungen sowie das spezielle Angebot im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ für Migranten und Geflüchtete.

Letztere ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, um zur Integration der seit 2015 vielen auch nach Gladbeck gekommenen Flüchtlinge beizutragen. So bildet Deutsch als Zweitsprache mit Abstand den größten Fachbereich mit einem Stundenvolumen-Anteil von 57,4 Prozent. Die „Integrationskurse“ werden durch das „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge“ (BAMF) aus Mitteln des Bundes finanziert, die „Deutschkurse für Geflüchtete“ werden vom Land NRW und der Stadt Gladbeck bezahlt.

Einbürgerungstest für Migranten

Der Sitz der Volkshochschule Gladbeck an der Friedrichstraße. 53.
Der Sitz der Volkshochschule Gladbeck an der Friedrichstraße. 53. © Oliver Mengedoht

Ziel dieser Deutschkurse sei es, ein B1-Zertifikat zu erreichen mit der Qualifikation, „Deutsch alltagstauglich verstehen und sprechen zu können“, so Fachbereichsleiterin Karin Hornig-Bilo. Knapp zehn Prozent der Teilnehmer erreichten dieses Ziel nicht. Aber dem Großteil gelinge ein Abschluss, davon schafften 65 Prozent das B1-Zertifikat und 35 Prozent das etwas schwächere A2-Zertifikat.

Für Migranten führt die VHS zudem die bundeseinheitlichen Einbürgerungstests durch. Ein Schwerpunkt des VHS-Programms ist auch der klassische Fremdsprachenbereich mit neun Prozent des Stundenvolumens. Weitere Schwerpunkte bilden die Felder „Gesellschaft, Politik, Länderkunde“ (Fachbereich 1), „Gesundheit/Fitness“ (Fachbereich 10) sowie die beliebten Führungen und Exkursionen, darunter Besuche großer Betrieben in der Region, als Lernen vor Ort.

Tckets für die Semestereröffnung mit dem Kabarett-Duo Funke & Rüther kosten im Vorverkauf 17 Euro (AK 18 Euro), Schüler und Studierende zahlen 9 Euro. Karten sind bei der VHS, Friedrichstraße 53, erhältlich und auch über die Homepage buchbar.