Gladbeck. Die Löschzüge Rentfort und Zweckel rücken als Löscheinheit Nord Nord gemeinsam aus. Manchmal kommt leider jede Hilfe zu spät.
Schaut man auf ihren Zuständigkeitsbereich, dann ist die Löscheinheit Nord der Freiwilligen Feuerwehr Gladbeck für den größten, aber auch weniger dicht besiedelten Teil des Stadtgebietes im Einsatz. Denn in der Löscheinheit sind der Löschzug 43 und der Löschzug 44 vereint, ersterer war ursprünglich allein für die Stadtteile Rentfort, Ellinghorst und Schultendorf zuständig, zweiterer für Zweckel. 1999 sind die Löschzüge aber gemeinsam in das neu errichtete Gerätehaus an der Berliner Straße gezogen und werden jetzt für Einsätze als Löscheinheit Nord zusammen alarmiert.
Bei größeren Geschehnissen und stadtweiter Alarmierung aller Feuerwehrkräfte seien die Löschzüge aus dem Norden mit insgesamt rund 90 Mitgliedern freilich auch im Süden und in der Stadtmitte im Einsatz, so der Stellvertretende Zugführer des Löschzuges 44, Michael Ehrenberg. Häufig auch dann, wenn größere Höhe für Rettungs-, Sturm- oder Brandeinsätze notwendig ist, da bei der Löscheinheit Nord die zweite Drehleiter im Stadtgebiet (neben der an der Hauptwache) stationiert ist.
Tragischer Einsatz nach einer Explosion
Ehrenberg erinnert sich dazu an einen tragischen Einsatz in einem Mehrfamilienhaus im September 2008 an der Horster Straße in Brauck. „Eine Explosion hatte sich dort ereignet, und wir sind auch mit unserer Drehleiter ausgerückt.“ In der Dachgeschosswohnung, so die Information vor Ort, lebe eine Mieterin, die noch vermisst werde. Michael Ehrenberg: „Der Einsatz war sehr schwierig, weil das schon stark durch die Explosion zerstörte Gebäude weiter einsturzgefährdet war und auch die obere Geschossdecke im etwa 45-Grad-Winkel schräg stand.“
Wie sich später herausgestellt habe, ergänzt Jens Kuhl, Stellvertretender Zugführer des Löschzuges 43, „hatte ein Mann dort Benzin in seiner Wohnung ausgeschüttet und angezündet“. Durch die explosionsartige Verpuffung waren die Wände des Hauses nach außen gedrückt worden. Der gefährliche Einsatz für die Retter brachte leider nicht den erhofften Erfolg, die 61-jährige Bewohnerin der Dachgeschosswohnung konnte nur noch tot geborgen werden.
Das Ehrenamt zum Beruf gemacht
Keine leichte Situation für die Einsatzkräfte, da wohl alle Feuerwehrleute ein Helfersyndrom im positiven Sinne hätten und ein solches Ergebnis natürlich belaste, so Ehrenberg. Der Großteil der freiwilligen Einsätze verläuft aber weniger dramatisch und mit Erfolg. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass der Führer des Löschzuges 43, Dirk Teuber, das abwechslungsreiche Ehrenamt und Hobby zum Beruf machte. Der gelernte Kfz-Mechaniker ist bei der Flughafenfeuerwehr in Düsseldorf als Feuerwehrmann angestellt.