Gladbeck. . Bis 2022 sollen alle Busstopps in der Stadt barrierefrei sein. Die Stadt wird bis dahin allerdings nur 23 von 170 Haltestellen schaffen.

Bis zum Jahr 2022 sollen alle Bushaltestellen in Gladbeck barrierefrei umgebaut sein. So sieht es eine Überarbeitung des Personenbeförderungsgesetzes vor. Doch diese gesetzliche Vorgabe wird wohl nicht eingehalten werden können. Im Nahverkehrsplan des Kreises Recklinghausen sind daher 23 Haltestellen (siehe Box) genannt, die die Verwaltung bis zu diesem Datum anpacken wird.

Diese 23 Haltestellen werden umgebaut

Insgesamt sollen 23 Bushaltestellen in der Stadt bis zum Jahr 2022 barrierefrei umgebaut werden.

Dazu zählen: Goetheplatz, Oberhof, Marktplatz, Gladbeck West Bf, Welheimer Straße, Hermannstraße, Hartmannshof, Fritz-Erler-Straße, Hornstraße, Gustav-Stresemann-Straße, Voßstraße, Allmannstraße, Gertrudstraße, Feldhauser Straße, Rockwool, Am Park, Berliner Straße, Wittringer Straße, Maria-Theresien-Straße, Brauckstr/Roßheide und Mathiasstraße. Bereits umgebaut sind die Haltestellen Münsterländer Straße und Hunsrückstraße.

„Gladbeck schwimmt nicht in Geld, die Stadt muss jeden Euro drei Mal umdrehen“, so Christoph Jünemann, Ressortleiter für Verkehr beim Kreis Recklinghausen. Da die Kommune den Großteil der Kosten tragen muss, hat der Kreis die Haltepunkte mit der größten Verkehrsbedeutung ausgeguckt, also diejenigen, an denen die meisten Menschen ein- und aussteigen. „Die ausgewählten 20 Prozent der Haltestellen sind diejenigen, die 70 bis 80 Prozent der Fahrgäste befördern“, sagt Jünemann.

Sensible Stopps und stark frequentierte Haltestellen haben Priorität

Neben den einstiegsstärksten Haltestellen, haben auch „sensible“ Stopps Priorität. Dazu zählen etwa solche an Altenheimen oder am Krankenhaus. Die übrigen 80 Prozent der Haltepunkte in der Stadt sollen in diesem Jahr nacherfasst werden. „Es wird geschaut, wie die ausgestattet sind.“

Zum barrierefreien Umbau gehören unter anderem ein möglichst höhengleicher Ein- und Ausstieg in die Busse, taktile und visuelle Bodenindikatoren sowie Haltestellenkanten. Der Umbau soll allen Menschen Mobilität ermöglichen: Rollstuhlfahrern, Gehbehinderten aber auch Eltern mit Kinderwagen oder älteren Menschen. „Für all diese Gruppen ist der Umbau daher sehr sinnvoll“, sagt Norbert Konegen, Sprecher der Vestischen, deren Busse durch die Stadt rollen.

Auch einige Wartehäuschen werden erneuert

Auch für die Busfahrer habe der barrierefreie Umbau einen Vorteil. „Busbuchten fallen mit dem Umbau weg, das Fahrzeug hält an den barrierefreien Haltestellen an einem Buskap und muss sich bei der Weiterfahrt nicht wieder in den Verkehr einfädeln“, so Konegen. Fährt der Bus an ein solches Buskap heran, senkt er sich ab, so dass ein stufenloser Einstieg für die Fahrgäste möglich ist.

In Gladbeck gibt es 170 Haltestellen – 340, wenn der Halt an jeder Straßenseite berechnet wird. 140 von den 170 haben ein Wartehäuschen. Je nach Zustand werden auch diese mit umgestaltet, so Stadtsprecher David Hennig auf Anfrage. Bislang umgebaut sind einzig die Stopps Münsterländer Straße und Hunsrückstraße. „Für 2020 ist zudem der Umbau der Haltestelle Gladbeck Westbahnhof vorgesehen“, so Karsten Fuchte, Leiter des Amtes für Planen, Bauen, Umwelt der Stadt Gladbeck. Im Zuge der Umgestaltung der Marienstraße soll zudem die Haltestelle Gertrudstraße im kommenden Jahr umgebaut werden.

Je nach Haltestelle variieren die Umbaukosten

Wie viel der Umbau der vorerst 23 Haltestellen insgesamt kosten wird, ist noch unklar. „Der Aufwand wird je nach Haltestelle stark variieren“, so Karsten Fuchte. Eine pauschale Annahme sei daher nicht möglich, sagt der Leiter des Planungsamtes..