Gladbeck. . Musiker und Tänzer bieten bei der 30. „Irish Folk Night“ in der Gladbecker Stadthalle viel Programm. „Drops of Green“ reiste aus Irland an.

Flaggen in orange, weiß und grün sowie Kleeblätter und Schafe aus Papier zierten am Freitagabend die Wände und die Decke der Stadthalle. Der Schriftzug „Happy St. Patrick’s Day“ über der Bühne erinnerte die Besucher an den Gedenktag des irischen Nationalheiligen am 17. März (siehe Box). Mehrere hundert Besucher hatten sich um die neun Tischreihen, mehr als 20 Stehtische und den Tresen im Saal gruppiert.

Im standesgemäßen Outfit mit Hemd, Krawatte, Weste und Schottenrock begrüßte Moderator Duncan MacDonald die zehnköpfige Tanztruppe „Celtic Stepfire“ auf der Bühne. Diese war als Ersatz für die ausgefallenen „Werl Pipes & Drums“ eingesprungen und präsentierte ihre Künste im traditionellen irischen Tanz und im Stepptanz. Die Musik zu dieser rasanten Darbietung verband traditionelle irische Flöten-, Geigen- und Akkordeonmelodien mit modernen elektronischen Disco-Beats.

Auch die Schotten fanden Platz im Programm

„Celtic Stepfire“
„Celtic Stepfire“ © Lutz von Staegmann

Weil sich nicht nur die Iren, sondern auch die Schotten als ein keltisches Volk verstehen, hatten dieses Mal beide Völker ihren Platz im Programm. So bot auch der schottische Liedermacher Andrew Gordon mit traditionellen und selbst geschriebenen schottischen Liedern beste Unterhaltung.

Obwohl er „nur“ mit seiner Singstimme und seiner Gitarre oder einer Bodhrán (einer irischen Handtrommel) auf der Bühne war, übertrug er die Energie dieser Musik auf das Publikum. „Vor ungefähr zehn Jahren hat er mal bei einem Konzert hier das Publikum fast eine Stunde lang im Saal gefesselt“, erinnerte sich Duncan MacDonald. „Man liebt ihn hier in Gladbeck.“ Sowohl mit rasanten keltischen Klassikern als auch mit Balladen wie „Marymac“ riss Gordon das Publikum mit.

Liebeserklärung an Schottland

Der Tag wird von Iren auf der ganzen Welt gefeiert

Der 17. März, der St. Patrick’s Day, ist in ganz Irland ein gesetzlicher Feiertag. Er wird von Iren und irischen Emigranten überall auf der Welt gefeiert.

Den (fast ausschließlich katholischen) Iren ist sogar offiziell erlaubt, für den Gedenktag ihres Nationalheiligen die vorösterliche Fastenzeit zu unterbrechen.

Weniger wuchtig, aber mindestens genauso emotional kamen „Julie & Nadja“ daher. Das in Herne beheimatete Duo (Gesang und Gitarre) bot Lieder der schottischen Folk-Rock-Band Runrig dar, u.a. „Hearts of Olden Glory“, einer Liebeserklärung an die raue Natur Schottlands. Mit der geballten Energie von Gitarre, Bassgitarre, Mandoline, Akkordeon, Flöte und vier Gesangsstimmen wartete die extra aus Irland angereiste Band „Drops of Green“ auf. Ihr individueller wie traditionsbewusster Bandklang, für den sie in halb Europa und in den USA bekannt sind, kam beim Publikum bestens an.

Im Foyer der Stadthalle verkauften schottische Modelabels Kilts, Schals und Accessoires. Das Getränkeangebot war um die Biermarke Murphy’s aus dem südirischen Cork erweitert und Matthias Hannmann bot eine Whisky-Verkostung mit 16 Marken aus Schottland und Schweden an. „Das Interesse wird von Jahr zu Jahr größer.“