Gladbeck. Ein Kindergarten in Gladbeck öffnet bereits um 6.45 Uhr, der Großteil um 7.30 Uhr. Der Kita-Tag endet in der Regel um 16.30, maximal um 17 Uhr.

Konkrete Planungen zur Ausweitung der Öffnungszeiten einer der zwölf städtischen Kindertagesstätte auf Randzeiten, also ab den frühen Morgen- beziehungsweise bis in die Abendstunden, gibt es zurzeit nicht. Gleichwohl habe man das Thema im Blick, „wonach aktuell aber auch nicht der ganz große Bedarf für eine allgemeine Ausweitung der Zeiten zu sehen ist“, so Michael Freudiger, zuständiger Abteilungsleiter „Frühe Bildung und Erziehung“ der Stadt.

Nicht der Ausbau der Randzeitenbetreuung, sondern die Schaffung von möglichst vielen Kita-Plätzen stehe derzeit im Vordergrund, „um die Betreuung in den Kernzeiten von 7.30 bis 16 Uhr sicherzustellen“. Hier hat Gladbeck trotz der schon vor Jahren angelaufenen Kita-Ausbau-Offensive weiteren Bedarf. Denn durch Zuwanderung und gestiegene Geburtenrate hat sich die Versorgungsquote verschlechtert. Für nur noch 91 Prozent der anspruchsberechtigten Ü3-Kinder stehen Kitaplätze zur Verfügung (zuvor 95 Prozent) und für noch 27,2 Prozent der Kinder unter drei Jahren (zuvor 29,5 Prozent).

Ausbau der Kindergartenplätze steht im Vordergrund

Aktuell werden rund 2500 Kinder in den Kitas betreut. Von den stadtweit 38 Kindergärten der verschiedene Träger (Stadt, Kirchen, Awo, SkF, Waldorf e.V.) gibt es nur einen, der vor 7 Uhr öffnet. In der Awo-Kita Enfieldstraße am Elisabeth-Brune-Seniorenzentrum in Rentfort-Nord können Kinder

Mehr Geld für längere Kindergarten-Öffnungszeiten

NRW-Familienminister Joachim Stamp hat Anfang Januar ein Eckpunktepapier für eine Reform des Kinderbildungsgesetzes mit den kommunalen Spitzenverbänden NRW vereinbart.

Das KiBiz-Eckpunktepapier sieht die Bereitstellung von jährlich zusätzlich 100 Mio. Euro (20 Mio. tragen Kommunen) für eine bedarfsgerechte Verlängerung der Kita-Öffnungszeiten vor.

bereits ab 6.45 Uhr abgegeben werden. „Wir haben die Öffnungszeit in den früheren Morgen ausgeweitet, da der Bedarf von Müttern, die in der Frühschicht im Pflegebereich des Seniorenheimes arbeiten, da war“, so Einrichtungsleiterin Sandra Heisterkamp.

Die weiteren Gladbecker Kitas öffnen um 7 Uhr (16 Einrichtungen) beziehungsweise um 7.30 Uhr (20); nur eine um 9 Uhr. Bis in die Abendstunden hat keine Einrichtung geöffnet, denn der Kita-Tag endet in der Stadt zum Großteil um 16.30 Uhr (22 Einrichtungen) beziehungsweise um 16 Uhr (6) oder 16.15 Uhr (1). Am längsten geöffnet, bis 17 Uhr, haben stadtweit acht Kitas. Damit liegt Gladbeck weit hinter dem Angebot des größeren Nachbarn Gelsenkirchen, wo 15 Einrichtungen bis 6.45 Uhr öffnen, zehn davon schon ab 6 Uhr und der Kita Tag bei 13 Einrichtungen bis mindestens 18 Uhr geht, bei neun sogar erst um 20 Uhr endet.

Kita-Tag endet in Gladbeck meist um 16.30 Uhr

Das Problem berufstätiger Eltern, die Randzeitenbetreuung benötigten, „hat die Stadt aber im Fokus“, unterstreicht Freudiger. Hier biete man den Eltern zurzeit individuelle Betreuungslösungen über Kindertagespflegeplätze an. Dies betreffe aktuell nur 20 Kinder.

Bei genügend Bedarf ist die Stadt schon jetzt bereit, wie andere Träger auch, „die Betreuungszeiten grundsätzlich von 7 bis 17 Uhr oder auch noch etwas länger anzubieten“. Finanzielle Spielräume für zusätzliches Personal und Kosten könnten sich durch zusätzliche Landesmittel für die Randzeiten-Ausweitung über die Reform des Kinderbildungsgesetzes ergeben.