Gladbeck. . Der Besitzer von elf Wohnungen in einem Haus bekam die Bescheide über die Grundbesitzabgaben einzeln. „Eine Verschwendung“, klagt der WAZ-Leser.
Elf Briefe sind WAZ-Leser Klaus Reichwein jetzt ins Haus geflattert. Darin: je ein Bescheid über die Grundbesitzabgaben für seine elf Eigentumswohnungen, die alle in einem Haus in Brauck liegen. „Die Bescheide hätten problemlos kostengünstig in einem Großbrief versendet werden können“, ärgert sich Klaus Reichwein. Die Stadt habe doch die Pflicht, sorgsam mit dem Geld umzugehen. „Als Bürger und Steuerzahler beklage ich diese Verschwendung von Ressourcen und Kosten.“
Die Stadt widerspricht dem Vorwurf. „Die Schreiben werden elektronisch erstellt und automatisch von einem externen Druckdienstleister gedruckt“, erklärt Stadtsprecher David Hennig. Vom Personal,- Zeit- und Kostenaufwand sei es nicht effektiv, die Bescheide einzeln durchzusehen und nach Adressat zu sortieren. „Es sind schließlich ein paar Tausend Bescheide, die verschickt werden müssen“, so Hennig.
„22 Blätter wurden umsonst versendet“
WAZ-Leser Klaus Reichwein kritisiert zudem, dass dem Schreiben auch jeweils zwei Einzugsermächtigungen beigefügt waren. „Ich habe seit Jahren eine Sepa-Lastschrift erteilt, somit sind 22 Blätter umsonst versendet worden.“ Dass den Bescheiden nun auch die Schreiben zu den Einzugsermächtigungen beiliegen, liegt an einer neuen Software, die die Stadt seit diesem Jahr nutzt. „Das ist noch eine Kinderkrankheit der neuen Software“, so Hennig.
Von der Programmierung her gebe es bisher keine Möglichkeit, das System so zu programmieren, dass die Schreiben zur Erteilung einer Einzugsermächtigung den Bescheiden nicht beilägen. Im kommenden Jahr dürfte dies jedoch nicht mehr passieren, erklärt der Stadtsprecher und berichtet, dass es schon einige Anrufe bei der Stadtverwaltung von Bürgern gegeben habe, die wissen wollten, ob das Sepa-Mandat noch einmal neu erteilt werden müsse. Das muss es nicht. „Wenn das Mandat erteilt wurde, muss es nicht noch einmal neu erteilt werden“, so Hennig.