Gladbeck. . Erste Anlaufstelle war Dienstag das Streiklokal in Recklinghausen. Von dort aus ging es weiter zur zentralen Kundgebung nach Düsseldorf.
Es ist nicht der Job an sich und schon gar nicht sind es die Kinder, mit denen sie täglich umgehen. Darüber ist am Dienstagmorgen bei „Boente“ in der Recklinghäuser Innenstadt nicht eine Klage zu hören.
„Ich habe 400 Euro weniger als die Kollegen bei der Stadt“
Es ist das Gefühl von Ungerechtigkeit, das Erzieherinnen und Erzieher auch aus Gladbeck ins Streiklokal der Gewerkschaft Verdi treibt. Wobei: Es ist nicht nur ein Gefühl, sondern vom privaten Kontoauszug belegt, dass die Frauen und Männer bei der Awo weniger verdienen als Kollegen in Einrichtungen anderer Träger. „Ich habe 400 Euro weniger als die Kollegen bei der Stadt – für die gleiche Arbeit“, rechnet die Leitung einer Kita der Awo vor.
Mit Streikwesten, Transparenten und Flugblättern machen sich Grüppchen auf zum Recklinghäuser Rathaus, um von dort mit Reisebussen nach Düsseldorf weiter zu fahren. Beim zentralen Streik wollen sie dafür protestieren, dass die Gehälter der Awo-Mitarbeiter an das Lohnniveau im öffentlichen Dienst angeglichen werden.
Etwa 400 Beschäftigte haben sich an dem Streik beteiligt
„Wir haben eine richtig gute Beteiligung“, so Verdi-Gewerkschaftssekretärin Vera Foullong-Marquardt. „Man spürt, dass die Leute die Nase voll haben.“ Etwa 400 Frauen und Männer sollen es am Ende sein, die aus dem Kreis Recklinghausen, Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen nach Düsseldorf fahren. Die Gewerkschaft fordert zehn Prozent mehr Lohn mit einer Laufzeit von 13 Monaten. Die Arbeitgeber haben dem in der ersten Runde insgesamt sieben Prozent bei 30 Monaten entgegengesetzt. Zwei weitere Verhandlungstermine wurden bereits vereinbart: für den 12. Februar sowie für den 6. und 7. März.