Gladbeck. . Die Frauenberatungsstelle Gladbeck hat die Fahnenaktion gegen Gewalt an Frauen organisiert. In vielen Sprachen ist die Botschaft zu lesen.
Blaue Fahnen wehen seit Montag vor dem Rathaus in Gladbeck. Damit jeder die Botschaft „Nein zu Gewalt an Frauen“ versteht, wird diese in Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch und Arabisch verkündet.
Die Fahnenaktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hatte die Frauenberatungsstelle gemeinsam mit dem Arbeitskreis gegen Gewalt in der Familie organisiert. Im Anschluss informierte Staatsanwältin i.R., Dagmar Freudenberg, über die Istanbul Konvention, die Kommunen zu Prävention und Schutz verpflichtet.
Susanne Dillner von der Frauenberatungsstelle: Thema häusliche Gewalt kommt aus der Tabuzone
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) schlug vergangene Woche Alarm, als die erschreckend hohe Zahlen häuslicher Gewalttaten, von denen zumeist Frauen betroffen sind, bekannt wurden. 2017 starben bundesweit 147 Frauen. In Gladbeck erhalten Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, Hilfe von der Frauenberatungsstelle.
1 Haben Sie den Eindruck, dass Fälle häuslicher Gewalt zunehmen?
Dillner. So direkt kann man das nicht sagen. Aber das Thema wird öffentlicher.
2 Bedeutet das, dass mehr Frauen Hilfe suchen?
Ja, sie trauen sich, weil das Thema aus der Tabuzone raus kommt. Ihr Blick auf die Gewalt verändert sich. Nicht sie sind schuld, dass er schlägt, sondern es sind die Männer, die als Schuldige da stehen.
3 Stellen Sie auch mehr Erfolg in der Beratung fest?
Ein Erfolg ist schon, wenn eine Frau zu uns kommt. Diese Entscheidung ist der wichtige erste Schritt.
Foto: LVS