Gladbeck. . Der Geistliche prägte 25 Jahre lang das Gemeindeleben von Heilig Kreuz. Viele Jahre war der gebürtige Duisburger auch Stadtdechant in Gladbeck.

Er zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten in der katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz Butendorf: Alt-Pfarrer Johannes Buchem, der heute 90 Jahre alt wird. 25 Jahre lang prägte der Geistliche, der seit knapp drei Jahren im Eduard-Michelis-Haus lebt, die Butendorfer Pfarrei.

Er förderte Familien und das Miteinander in der Gemeinde

Pfarrer Buchem hat fast sein gesamtes seelsorgerisches Leben in Gladbeck, vor allem in Butendorf, verbracht, das ihm zur Heimat geworden ist und wo er in unterschiedlichen Aufgabenstellungen entscheidende Impulse zur Entwicklung der Gemeinde und der katholischen Stadtkirche gab, aber nie den Blick auf die Seelsorge der Menschen verlor. Der geborene Duisburger, der nach dem Krieg Theologie studierte und im noch von Kriegszerstörungen geprägten Münster 1955 zum Priester geweiht wurde, kam nach einer kurzen Tätigkeit als Religionslehrer und mehreren Vikarsstationen in den 60er Jahren nach Gladbeck, wo er Berufsschullehrer wurde.

Kaplan Gerd Berger (links) und Pfarrer Johannes Buchem am Montag, 29.01.2018 in Gladbeck Das Bild entstand bei der Verabschiedung Bergers aus Hl. Kreuz 1982. Repro: Joachim Kleine-B ning/FUNKE Foto Services Kaplan Gerd Berger (links) und Pfarrer Johannes Buchem am Montag, 29.01.2018 in Gladbeck Das Bild entstand bei der Verabschiedung Bergers aus Hl. Kreuz 1982. Repro: Joachim Kleine-Büning/FUNKE Foto Services
Kaplan Gerd Berger (links) und Pfarrer Johannes Buchem am Montag, 29.01.2018 in Gladbeck Das Bild entstand bei der Verabschiedung Bergers aus Hl. Kreuz 1982. Repro: Joachim Kleine-B ning/FUNKE Foto Services Kaplan Gerd Berger (links) und Pfarrer Johannes Buchem am Montag, 29.01.2018 in Gladbeck Das Bild entstand bei der Verabschiedung Bergers aus Hl. Kreuz 1982. Repro: Joachim Kleine-Büning/FUNKE Foto Services © Joachim Kleine-B ning

1973 berief Ruhrbischof Hengsbach Buchem zum vierten Pfarrer der damals selbstständigen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz. In seine Amtszeit fiel die große Sanierung und künstlerische Ausgestaltung des Gotteshauses. Seelsorgerisch glänzte Buchem stets mit rhetorisch wie inhaltlich ansprechenden Predigten, legte aber auch Grundlagen zur intensiven Gemeindearbeit, von der Heilig Kreuz noch heute profitiert.

Mann des Zweiten Vatikanums

Alt-Pfarrer Buchem war ein Mann des Zweiten Vatikanums, hatte ein Gespür für Veränderungen, die er vorsichtig herbeiführte. Er setzte neue Ideen in Sachen Organisation und Gemeindeleben um.

2015 feierte der Geistliche in der Heilig-Kreuz-Kirche in Butendorf das Diamantene Priesterjubiläum.

Er förderte die Arbeit mit Familien, unterstützte u. a. die Gründung von Familienkreisen, intensivierte die Arbeit der KfD und sorgte für eine breit angelegte Kinder- und Jugendarbeit. Insbesondere der Messdienerdienst lag ihm am Herzen. Gefördert hat er auch das Miteinander – die Geselligkeit am Kirchturm. In Erinnerung ist vielen bis heute die Beteiligung des Musik- und Orgelliebhabers an der hauseigenen Band, die bei Pfarrfesten aufspielte. Gern stieg er beim Gemeindekarneval in die Bütt.

Richtungsweisende Entscheidungen als Stadtdechant auf den Weg gebracht

Buchem brachte auch in seiner zwölfjährigen Amtszeit als Stadtdechant in Gladbeck richtungsweisende Entscheidungen auf den Weg – wie etwa den Ankauf des damaligen Landeszentralbankgebäudes und heutigen Stadthauses der katholischen Kirche an der Humboldtstraße, das nicht nur Repräsentanz, sondern seit Gründung der Großpfarrei 2007 auch zur Schaltzentrale der katholischen Stadtkirche wurde.

Der Glaube war ihm immer das Wertvollste

Ende 1998 ging Buchem in den Ruhestand, blieb der Gemeinde aber nicht nur räumlich (er wohnte im Schatten des Kirchturms), sondern lange auch als Pfarrer im besonderen Dienst verbunden. Noch heute hat er Kontakt nach Butendorf und kommt bei besonderen Anlässen auch in seine alte Gemeinde. Der Glaube war ihm immer das Wertvollste: Er habe immer Menschen auf Wege zu Gott führen wollen, machte er sich einen Gedanken des ehemaligen Papstes Johannes Paul II. zu eigen.