Gladbeck. . Malereien und Skulpturen der Weltkünstlerin sind unter dem Titel „Female Genesis“ zu sehen. Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag.
Als Leiko Ikemura den imposanten Raum der Neuen Galerie zum ersten Mal betritt, zum ersten Mal ihre Werke dort hängen sieht, muss sie den Anblick erst einmal auf sich wirken lassen. Noch nicht ganz zufrieden ist sie mit der Anordnung der großflächigen Bilder, ein wenig muss noch geändert werden. Aber: „Der Raum ist toll“, ist die japanisch-schweizerische Künstlerin beeindruckt.
Wieder einmal hat es Gerd Weggel geschafft, eine weltweit erfolgreiche Künstlerin in die Stadt zu holen. In Tokio, Berlin oder Basel sind Leiko Ikemuras Werke sonst zu sehen, nun auch in der Neuen Galerie. Bereits vor knapp 20 Jahren hat Kurator Gerd Weggel schon versucht, Ikemura nach Gladbeck zu holen, besuchte sie in Köln. Ohne Glück. Vor zwei Jahren fragte Weggel noch einmal an. Leiko Ikemura sagte zu, Weggels Leidenschaft hatte sie überzeugt. „Ich war wirklich baff“, so der Kurator, während er die Malereien an den Betonwänden in der Neuen Galerie betrachtet.
Landschaften und Frauenfiguren verschmelzen
Zwei mal drei Meter sind die Bilder groß. Groß ist auch, was auf ihnen zu sehen ist. „Female Genesis“ heißt die Ausstellung, Ikemura beschäftigt sich darin mit der weiblichen Schöpfung. „Die Schöpfung ist ein starker Akt. Nur meist männlich besetzt. Doch der weibliche Körper ist Ursprung der Schöpfung.“ Die Werke sollen kein feministisches Statement sein. „Ich will zeigen, dass es auch andere, weibliche Kräfte gab.“
Die Ausstellung läuft bis zum 11. Januar 2019
Eröffnet wird die Ausstellung Freitagabend (16. November)
um 19.30 Uhr in der Neuen Galerie an der Bottroper Straße 17. Die freie Autorin Magdalena Körner übernimmt die Einführung.
Danach sind die Arbeiten der japanisch-schweizerischen Künstlerin Leiko Ikemura mittwochs bis sonntags von 15 bis 20 Uhr in der Neuen Galerie zu sehen. Die Ausstellung läuft bis zum 11. Januar.
Landschaften und Frauenfiguren verschmelzen in den Arbeiten miteinander. Hybride Bilder entstehen. Es ist Absicht, dass der Betrachter nicht weiß, ob er da nun etwa einen Baum oder ein Tier sieht. „Ich weiß es auch nicht“, so die Künstlerin. Sie möchte beim Betrachter verschiedene Empfindungen hervorrufen. „Die Vieldeutigkeit ist das, was mich reizt.“
Werke entstanden zwischen den Jahren 2016 und 2017
Die Szenen hat Ikemura auf Jute mit Öl- und Tempera-Farbe gemalt. „Das Material ist sehr ursprünglich.“ Sie wollte gerne Werke im Panorama-Format erschaffen, sie entstanden in den Jahren 2016 und 2017. „Der Raum in der Neuen Galerie ist sehr anspruchsvoll. Es ist gut, wenn sich die Bilder hier behaupten“, sagt die Künstlerin, die bis 2015 als Professorin für Malerei an der Berliner Universität der Künste lehrte und in Berlin und Köln lebt.
Im zweiten Raum der Neuen Galerie werden ebenfalls Zeichnungen der Künstlerin gezeigt. Berggruppen mit Fabelwesen-Gesichtern sind in einem ähnlichen Stil wie die Großformate gehalten. Hier hat Leiko Ikemura mit Pastell-Farben und Kohle gezeichnet. Köpfe aus Keramik und Bronze richten von der anderen Seite des Raumes ihren Blick auf die Bilder. „Wie Köpfe, die die Situationen, auf die sie blicken, einträumen.“
>>> Es gibt eine Gladbeck-Edition
Auch von Leiko Ikemura wird es eine Gladbeck-Edition geben. Variationen des gleichen Motivs auf handgeschöpftem Papier. Drei Zeichnungen liegen vor, bei Bedarf zeichnet die Künstlerin weitere, zehn sind machbar. Pro Stück kosten sie 1300 Euro.