Gladbeck. . Vielleicht kann die Ruine an der Schwechater Straße 2019 abgerissen werden. Den Förderbescheid brachte Bauministerin Scharrenbach nach Gladbeck.

Es ist wie ein vorgezogenes, heiß ersehntes Weihnachtsgeschenk: NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach überreichte Freitagabend im Rathaus Bürgermeister Ulrich Roland einen Förderbescheid des Landes in Höhe von 1,164 Millionen Euro für den Abriss der Hochhausruine Schwechater Straße 38.

Ein wichtiger Impuls für den Stadtteil

Mit der bereits gewährten Förderung von 750.000 Euro, beteiligt sich das Land nun mit knapp 2 Millionen Euro an dem Rückbau, der knapp 5 Millionen Euro kosten soll. „Wir hoffen, damit einen wichtigen Impuls in diesem Stadtteil setzen zu können“, betonte die Ministerin. Und Bürgermeister Roland bestätigte: „Wenn das Hochhaus fällt, werden viele Gladbecker erleichtert aufatmen.“ Es ist geplant, an dieser Stelle eine Nahversorgung mit Supermarkt, Discounter und kleineren Läden zu bauen. Ein guter Investor, so Roland, habe nach wie vor starkes Interesse an der Umsetzung. 2019, hofft der Bürgermeister, könnte das Projekt in Rentfort-Nord in Bewegung kommen.

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Bevor die Ministerin und der Bürgermeister ihre Unterschriften auf den Förderbescheid setzten, fasste Stadtbaurat Volker Kreuzer noch einmal die Geschichte des Anfang der 70er. Jahre errichteten Hochhaus-Komplexes zusammen. Vor allem durch das „Gladbecker Geiseldrama“, das vor 30 Jahren in der damals in dem Gebäude ansässigen Filiale der Deutschen Bank begonnen hatte, sei das Hochhaus in Verruf gekommen.

Seit 2006 stehen die Wohnungen in dem Hochhaus leer

Seit 2006 steht der Wohnturm leer. Nachdem die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG sich von dem Komplex getrennt hatte, habe es zeitweise bis zu 260 Teileigentümer an der Immobilie gegeben. Drei, so Kreuzer, haben bis vor kurzem jede Weiterentwicklung an dieser Stelle unmöglich gemacht. Erst das 2016 ausgesprochene städtebauliche Rückbaugebot habe sie zum Umdenken bewogen.

Ein Hochaus, das betonte auch Bürgermeister Ulrich Roland, wird es an der Schwechater Straße nicht mehr geben. Das sei nicht mehr zeitgemäß. Eingeschossig soll der geplante Geschäftsbereich gebaut werden, der für die Menschen in Rentfort-Nord so immens wichtig ist, haben sich doch schon seit Jahren überhaupt keine Einkaufsmöglichkeiten mehr im Stadtteil.

Stadt will eine Ausfallbürgschaft gewähren

Da die Rückbaukosten selbst mit der Landesförderung für den Investor nur schwer darstellbar seien, beteiligt sich auch die Stadt mit einer Ausfallbürgschaft in Höhe von einer Millionen Euro an dem Abriss. „Jetzt“, so Roland, „kommt hoffentlich rasch Bewegung in das Projekt.“