Gladbeck. . Nach Schätzung der Veranstalter begleiteten gut 1000 Besucher den Umzug durch Gladbeck. Ein Theaterstück hatten die Pfadfinder einstudiert

Wer aufmerksam den Kalender im Blick hat, wird sich vielleicht wundern: Der Martinstag ist doch erst am 11. November? Am Kotten Nie an der Bülser Straße gab es die traditionelle Martinsfeier aber bereits am vergangenen Wochenende.

Gut 800 große und kleine Besucher waren zu der Veranstaltung am späten Sonntagnachmittag gekommen. Zum Auftakt des Festes führten Mitglieder der Pfadfindergruppe Zweckel die Martinsgeschichte auf. Verpflegt mit süßen Brezeln und Kinderpunsch, konnte vor allem den jungen Besuchern so noch mal der Hintergrund des Festes erklärt werden.

Viele Kinder brachten selbstgebastelte Laternen mit

Kunterbunt und kreativ sind die
Kunterbunt und kreativ sind die © Heinrich Jung

Bodo Dehmel, dem Vorsitzenden des Fördervereins vom Kotten Nie, ist das nämlich besonders wichtig: „Wir achten darauf, dass die Kinder auch verstehen, wieso wir dieses Fest hier feiern. Es ist schön, dass die Pfadfinder das Stück für uns eingeübt haben. Und man sieht den Kindern einfach an, dass sie Spaß haben.“

In der einsetzenden Dämmerung kamen dann auch die Laternen richtig schön zur Geltung. Obwohl auch viele Modelle im Handel angeboten werden, lagen die selbstgebastelten Exemplare in der Beliebtheit bei den Jungen und Mädchen eindeutig vorn. Viertklässlerin Milla zum Beispiel hatte im Unterricht Gelegenheit, ihre grüne Monster-Laterne zu basteln.

„Flaschen“-Laternen sind auch sehr beliebt

Das Martinsfest am Kotten Nie bereitetet den Kindern viel Vergnügen.
Das Martinsfest am Kotten Nie bereitetet den Kindern viel Vergnügen. © Heinrich Jung

Außerdem scheint einer der Basteltrends in Richtung „Flaschenlaterne“ zu gehen, also Plastikflaschen, die, mit buntem Transparentpapier oder lichtdurchlässiger Farbe gestaltet, zu ausgefallenen Laternen werden. Begleitet von den jungen Blechbläsern der Gladbecker Musikschule, die die klassischen Martinslieder zum Besten gaben, setzte sich schließlich der Martinsumzug mit gut 1000 Teilnehmern, so die Schätzung der Veranstalter, in Bewegung.

St. Martin reitet vorne weg

Immer Sankt Martin hinterher, der auf seinem Pferd voran ritt. Ziel der großen und kleinen Besucher mit ihren Laternen war die Wiese am Kotten Nie, wo ein riesiger Holzstapel darauf wartete, angezündet zu werden. Bei Glühwein, Kakao oder einer Tasse Punsch konnten die Besucher die Flammen bestaunen, die gut und gerne einige Meter in die Höhe ragten.

Eine Piratenschiff-Laterne, gehalten von einem kleinen Super-Helden.
Eine Piratenschiff-Laterne, gehalten von einem kleinen Super-Helden. © Heinrich Jung

Für Bodo Dehmel war das fest wieder ein voller Erfolg, verbunden mit einem großen organisatorischen Aufwand, „der sich aber gelohnt hat“. Mehr als 50 ehrenamtliche Helfer hatten es mit vorbereitet. Gut 30 freiwillige Ordner begleiteten den Umzug. Weitere Helfer kümmerten sich um den Grill, die Getränkeausgabe, und vor allem das riesige Lagerfeuer erforderte viel Vorbereitungszeit und Aufmerksamkeit. Außerdem regelten Polizeibeamte den Verkehr, um einen ungestörten Ablauf zu gewährleisten. „Das Martinsfest ist also auf jeden Fall mit einem enormen Aufwand verbunden. Aber wir freuen uns sehr, dass wird dieses traditionsreiche Fest hier ausrichten können. Die meisten Kinder lieben es, Sankt Martin zu feiern, und wir freuen uns, wenn sie sich freuen.“

Zwei Veranstaltungen stehen am Kotten Nie in diesem Jahr noch auf den Programm: Besucher können sich auf einen Adventsmarkt und das „Christmas Rock Fest“ freuen.