Gelsenkirchen/Gladbeck. . Ein Brand am Uniper-Transformator hat am Montagabend zu einem Stromausfall geführt. Den Fackelschein und das Grollen nahmen auch Gladbecker wahr.
Der rote Fackelschein erhellte den Abendhimmel über Scholven, Bülse und Gladbeck am Montagabend. Auch das tiefe Rumoren war bis weit in die Nachbarstadt vernehmbar. Was für ungeübte Ohren von BP-Zwischenfällen wie der Überflug von Dutzenden Düsenjets klang, war auf einen Kurzschluss an einem Transformator auf dem Gelände des Kraftwerks Scholven zurückzuführen. „Gegen 19.19 Uhr verursachte dieser Kurzschluss an der Kabelverschlussklemme eines 35.000 Volt-Kabels am Transformator einen Brand“, erklärte Uniper-Sprecherin Christine Bossak. Daher sei es notwendig gewesen, den Transformator sofort auszuschalten. Zusammen mit der BP-Leitwarte habe Uniper die Strom-Vollversorgung bis 20.08 Uhr wieder aufgebaut.
Einige Anlagen im Werk Scholven mussten nach dem Kurzschluss in den Sicherheitsbetrieb gehen
Wie der BP-Unternehmenssprecher Peter Alexewicz mitteilte, mussten einige Anlagen nach dem Kurzschluss im Werk Scholven in den Sicherheitsbetrieb gehen. „In der Folge hatten wir über mehrere Stunden intensive Fackelaktivität und damit verbundene Geräuschentwicklung“. Laut Alexewicz war die komplette Sabic-Produktion betroffen sowie Teile im nördlichen und südlichen Bereich der Raffinerie.
Angesprochen auf die BP-Vermutung, dass „das Stromnetz strukturell nicht mehr so stark ist wie vor zehn Jahren“, reagierte Uniper gestern nicht. Die Frage: „Was hat Uniper in den letzten Jahren getan, um die Situation zu verbessern?“, wurde nicht beantwortet. Die zuständige Aufsichtsbehörde, die Bezirksregierung Münster, wurde von BP über den Zwischenfall informiert. Eine Einschätzung aus Münster war gestern bis Redaktionsschluss allerdings nicht zu erhalten.