Gladbeck. . Die Stadt will die Unterführung für eine fünfstellige Summe reinigen und anstreichen lassen. Die SPD Mitte will den Tunnel teilweise zumauern.
Die Diskussionen um den verdreckten Goetheplatztunnel haben in den vergangenen Monaten wieder Fahrt aufgenommen. Jetzt kündigt die Stadtverwaltung ein paar kosmetische Verbesserungen an – eine endgültige Lösung des Problems scheint nicht in Sicht.
Die Betreiber des „Wertvoll-Treffs“ am Goetheplatz wollten als direkte Anlieger selbst aktiv werden – getreu ihrem Motto „Wir beschenken Gladbeck“. Ihren Antrag, die Decke und die Wände der Unterführung auf eigene Kosten und mit ehrenamtlichen Helfern neu zu streichen, lehnte die Verwaltung ab. Begründung: Die Arbeiten müssten fachgerecht durchgeführt werden.
Zuerst wird gereinigt, dann angestrichen
Nach einem erneuten Vorstoß teilte Michael Berger, Leiter der Geschäftsstelle Rat und Bürger, dem Antragsteller Ernst Eng jetzt mit, „dass die Verwaltung kurzfristig Maßnahmen zur Verbesserung der Situation im Tunnel am Goetheplatz durchführen wird“. Zunächst werde die Unterführung einer Hockdruckreinigung unterzogen, anschließend erfolgten vorbereitende Arbeiten für den Anstrich der Decke und der Wände, danach sei eine Grundierung der Flächen vorgesehen, um sie optisch gestalten zu können. Nach einer ersten Einschätzung von Fachleuten des Amtes für Immobilienwirtschaft lägen die Kosten „deutlich im fünfstelligen Bereich“.
Diese Mitteilung dürfte dem SPD-Ortsverein Mitte nicht gefallen. Erst vor wenigen Tagen hatte der sich klar gegen eine „Übergangslösung“ positioniert. Auf Anfrage der WAZ bekräftigte Ortsvereinsvorsitzender Volker Musiol gestern noch einmal: „In diesen Tunnel hat die Stadt schon so viel Geld gesteckt, und es hat nichts gebracht. Jetzt muss eine Lösung mit Perspektive her, und zwar nicht erst, wenn in ein paar Jahren der Goetheplatz umgestaltet wird.“
Der Zugang auf der Seite der Christuskirche soll geschlossen werden
Nach den Vorstellungen des SPD-Ortsvereins soll der Tunnel seine eigentlich Funktion als Unterführung verlieren. Den Genossen schwebt vor, den Zugang auf der Seite der Christuskirche zu schließen. Die Humboldtstraße sei ebenerdig gut zu überqueren. Die Treppen auf der anderen Straßenseite sollen bleiben, aber nur noch zum Goetheplatz führen, der Weg unter der Humboldtstraße her soll mit einer Mauer versperrt werden.
Den Auftrag jetzt vergeben
Der Auftrag für die von der Verwaltung geplanten Arbeiten im Goetheplatztunnel werde „jetzt vergeben“, teilte Pressesprecherin Christiane Schmidt auf WAZ-Nachfrage mit.
Sie betont aber auch, dass das Thema damit nicht vom Tisch ist: „Wir sind an einer endgütigen gestalterischen Lösung interessiert und arbeiten daran. Da wird alles zur Diskussion gestellt.“
Musiol: „Mit dieser Lösung würden sich die Kosten für die Sanierung der dann viel kleineren Restfläche erheblich verringern. Das eingesparte Geld könnte genutzt werden für eine neue Beleuchtung und für breite Fahrstreifen an der Treppe, die Radfahrern und Menschen mit Kinderwagen den Ab- und Aufgang zu erleichtern.“
Die Diskussion in der nächsten Sitzung des Innenstadtausschusses zu diesem Thema dürfte auf jeden Fall wohl sehr lebhaft werden.