Gladbeck. . Der gebürtige Gladbecker und RTL-Kommentator war zu Gast beim Sparkassen-Forum. Auch Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher war Thema.
Er ist Gesicht und Stimme der Formel 1 – und das seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Der Abend beim Sparkassen-Forum mit RTL-Kommentator Heiko Wasser hielt in puncto Spannung und Entertainment jeglichem Vergleich zu einem Rennen der PS-Boliden stand, nein, er toppte dieses um Längen.
Der gute besuchte Abend in der Eingangshalle der Stadtsparkasse lieferte für diese gewagte These Belege in Hülle und Fülle, der Blick hinter die Kulissen des Formel-1-Zirkus zog die Zuhörer volle neunzig Minuten in den Bann. Der Auftakt war quizshowartig, deutlich sichtbares Augenzwinkern inbegriffen: „Welche drei Fragen werden mir nach einer Live-Übertragung am häufigsten gestellt? Können Sie mir die Telefonnummer des Boxenluders geben? Wo kauft der Kai Ebel eigentlich seine Klamotten? Sind Sie selbst schon mal Formel 1 gefahren?“
Charity-Match mit Boris Becker und Michael Schumacher
Letzte Frage bejahte der sympathische Medienmann, „man sollte schon wissen, worüber man spricht.“ Welche Kräfte im Cockpit einer 750-PS-Rennmaschine, die in 1,9 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt, auf die Insassen einwirken, schilderte Wasser gleichermaßen humorvoll wie beängstigend. „Das ist der Unterschied zu Fußballreportern, die nicht einmal in der Kreisliga gekickt haben und schnell mit Kritik bei der Hand sind.“
Dass er immerhin auf Bezirksliga-Niveau kickte und auf Skipisten eine gute Figur abliefert, ließ er nicht nur durchschimmern. „Charity-Match, ich spielte mit Boris Becker und Schumi vorn. Zur Halbzeit führten wir 3:1, bei solchen Anlässen läuft es immer auf ein Remis hinaus. Doch Boris wie Michael machten Dampf, wollten unbedingt den Sieg, ehrgeizig bis zum Anschlag.“
In Schultendorf vor 61 Jahren geboren
Apropos Fußball und Skifahren: „Michael Schumacher war immer unfassbar fit, hat manchmal bis zu sieben Stunden am Tag trainiert.“ Die Notwendigkeit intensiver Vorbereitung aufs Rennen belegte Wasser mit Zahlen, die allein für sich sprechen: „Bei einem zweistündigen Rennen verbraucht ein Fahrer vier Liter Flüssigkeit, verbrennt bis zu 3000 Kalorien und kommt auf 4270 Schaltvorgänge. Und das Ganze bei bis zu 60 Grad Celsius unter dem feuerfesten Overall.“ In Sachen Gesundheitszustand Schumis nahm sein Gesicht ernste Züge an: „Ich kann Ihnen leider keine positiven Nachrichten mitteilen.“
Sparkassenvorstandschef Ludger Kreyerhoff erwähnte in seiner Begrüßung, dass der Kommentator der „bekanntesten Rennserie der Welt“ ein gebürtiger Gladbecker sei. Und gleich zu Beginn machte der Gast des Sparkassen-Forums deutlich, wie sehr er sich übers „Heimspiel“ freue.
Vor fast genau 61 Jahren habe er auf der Höhenstraße in Schultendorf das Licht der Welt erblickt. Schon im Alter von fünf Jahren zog er nach Dortmund, wo er heute noch mit seiner Frau Susanne und zwei Hunden lebt und dem BVB 09 die Daumen drückt. Der mehrfach ausgezeichnete Reporter arbeitete auch einige Jahre bei der WAZ.