Gladbeck. . Sabine und Ulrich Dallmeier haben schon viele Länder gesehen. Ein Unfall in Venezuela veränderte das Leben der Weltenbummler.
Unzählige Länder haben Sabine und Ulrich Dallmeier schon besucht, ein paar fehlen aber noch auf ihrer Liste: Die Antarktis etwa oder Brasilien. In ihren Reisepässen haben sie bislang 126 Stempel gesammelt – und es werden immer mehr, so wie es auch immer mehr Geschichten zu erzählen gibt.
Ein unschönes Erlebnis hat sich besonders in ihre Erinnerung eingebrannt. 18 Jahre ist es inzwischen her, dass sie in Venezuela eine Jeep-Safari machten. Doch plötzlich kam der Wagen von der Straße ab, überschlug sich. Sabine Dallmeier brach sich die Wirbelsäule, ihr Mann erlitt einen Kieferbruch, im Gesicht musste ihm Haut verpflanzt werden.
Seit dem Unfall darf Sabine Dallmeier keinen Sport mehr machen
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„Ich war 46 Jahre, mein Leben hat einen Schnitt gemacht“, so Sabine Dallmeier, die seitdem keinen Sport mehr machen darf. Lange klagten die beiden, gingen durch alle Instanzen – und verloren. „Ein anderes Paar, das auch im Jeep saß und vor genau die gleichen Gerichte zog, gewann den Prozess. Und das nur, weil sie bei der Verhandlung einen anderen Richter hatten als wir.“ Auf ihren Prozesskosten von etwa 60 000 Euro blieben die Dallmeiers sitzen. „Die Hauptsache war, dass wir den Unfall überlebt haben“, sagt der 66-Jährige heute.
Urlaub in der Südsee war Reise-Höhepunkt
In einem ihrer vielen Fotobücher zeigt das Paar Bilder von einem Urlaub in Colorado. „Das war das letzte Mal, dass wir Skifahren waren, seit dem Unfall darf ich das nicht mehr“, bedauert die 63-Jährige. Besonders gerne unternehmen die Zweckeler Schifffahrten. „Man sieht einfach unglaublich viel, hat sein Hotelzimmer aber immer dabei.“
Eine Schiffstour führte in Russland auf der Wolga von St. Petersburg nach Moskau. „Das Land ist schön, einsam und sehr groß“, sagt Ulrich Dallmeier, während er in einem Fotobuch Bilder vom Bernsteinzimmer zeigt. Einzig die kyrillische Schrift bereitete Probleme. „Man fühlt sich wie ein Analphabet, nichts kann man lesen.“ Eine Fahrt mit der U-Bahn: unmöglich. Das Ehepaar fuhr per Taxi vom Ausflug zurück zum Schiff.
In Neuseeland würden sie gerne leben
Eine andere Kreuzfahrt ging in die Südsee. „Wenn es das Paradies gibt, dann ist es Bora Bora“, ist Sabine Dallmeier überzeugt. Nachhaltig beeindruckt sind sie aber auch von Australien und Neuseeland. „Die Vegetation ist so faszinierend, die Landschaft so vielfältig“, so Ulrich Dallmeier und auch seine Frau beginnt zu schwärmen. „Wenn Neuseeland nicht so weit entfernt wäre, würde ich dort gerne leben.“
Anders als in China oder Indien. „Vor allem in Indien war es so dreckig und die Unterschiede zwischen Arm und Reich so krass.“ Schuhe, die die beiden dort trugen, warfen sie nach der Reise weg. Auch Heiligabend verbrachten sie 2008 auf ihrer Reise durch Indien. „Es war das erste Mal ohne unsere beiden Kinder, das würden wir nie wieder machen. Weihnachten ist zu Hause am schönsten“, sagt Ulrich Dallmeier, der als Elektroingenieur bei Ineos Phenol die Abteilung Elektro- und Prozessleittechnik leitete und inzwischen im Ruhestand ist. „Seitdem haben wir ganz viel Zeit zum Reisen.“
Alleine in diesem Jahr waren sie schon sieben Mal im Urlaub, jetzt steht die nächste Reise an: Vier Wochen Ägypten.