Gladbeck. Neues Pflaster, neues Mobiliar und mehr Grün sind vorgesehen. Kosten werden auf 2,1 Millionen Euro geschätzt. Platz soll die „gute Stube“ bleiben

Der Willy-Brandt-Platz im Herzen der Stadt soll gestalterisch wie funktional erneuert werden - „behutsame Weiterentwicklung“ nennt Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer die geplante Frischzellenkur für Gladbecks „gute Stube“, für die der Innenstadtausschuss am Montagabend grünes Licht gab.

Der Platz soll nicht grundlegend umgebaut werden, aber doch modernisiert und aufgewertet werden. Grundsätzlich bleibt es bei der Funktion als wichtigster Platz für Freiluft-Veranstaltungen in der Stadt – aber Familienfreundlichkeit, Barrierefreiheit, Sicherheit und die Aufenthaltsqualität sollen gestärkt werden, so Kreuzer. Nach einem kleinen Ideenwettbewerb will man sich dabei auf einen Entwurf des Düsseldorfer Landschaftsarchitekturbüros FSWLA stützen. Dessen Chef Prof. Werner Fenner sagte im Ausschuss, „das kann ein ganz heiterer Platz werden“.

Stadt hofft auf 80 Prozent Förderung durch das Land

Der Willy-Brandt-Platz im Schatten des Rathauses soll die gute Stube der Stadt bleiben.
Der Willy-Brandt-Platz im Schatten des Rathauses soll die gute Stube der Stadt bleiben. © Mengedoht

Nach einer ersten Kostenermittlung soll das komplette Vorhaben 2,1 Millionen Euro kosten, 80 Prozent hofft die Stadt vom Land bezuschusst zu bekommen. Die entsprechenden Förderanträge werden gerade vorbereitet. Frühestens, so Kreuzer, könnte 2020 Baubeginn sein, „eher aber 2021“.

Tatsächlich gehört als wichtigste Maßnahme der „behutsamen Weiterentwicklung“ eine neue Pflasterung der gesamten Fläche. Fenner: „Die Oberfläche ist ja in die Jahre gekommen.“ Es müsse nicht das gleiche Pflaster aus der neuen Fußgängerzone sein, so der Baurat. Der Vorschlag von FSWAL sieht derzeit einen sandbeigen Ton vor.

Das richtige Pflaster für die Fahrtrassen ist wichtig

Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer plädiert für eine behutsame Umgestaltung des Willy-Brandt-Platzes.
Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer plädiert für eine behutsame Umgestaltung des Willy-Brandt-Platzes. © Gödde

Großen Wert will man beim Thema Pflasterung auf die richtige Wahl für die Fahrtrassen von Bottroper Straße, Postallee und Friedrich-Ebert-Straße legen: Hier soll bei der Materialauswahl und für den Straßenaufbau ein Stein „mit hoher Haltbarkeit und großer Widerstandsfähigkeit für die Belastung durch den Busverkehr“ ausgewählt werden.

Es wird neues Mobiliar geben, vor allem zusätzliche Rundbänke, u.a. um den Brunnen zwischen altem und neuem Rathaus, aber auch an der Platzecke bei Wormland aus Gründen der Terrorabwehr (die Betonsitzbank verhindert ungehindertes Zurasen voµn der Rentforter Straße). Baurat Kreuzer betont, dass die endgültigen Pläne für den Platz einem speziellen Büro für Sicherungsfragen vorgelegt werden.

Zwölf zusätzliche Bäume sollen gepflanzt werden

Zehn kleine und zwei größere Bäume sollen zusätzlich gepflanzt werden, darunter eine zusätzliche Baumreihe vor der Gastronomie-Zeile an der Platznordseite. Auch dieser Bereich soll optisch optimiert werden, so Fenner und Kreuzer.

Etwas verändert wird die Treppenanlage vor dem Rathaus (sie wird exakt an die Baukante des Rathauses angepasst). Am Neuen Rathaus soll die Treppe teils zu Sitzstufen umgestaltet werden und ohnehin zwei, drei Stufen durch Anhebung des Platzes entfallen. In der Politik kam die Planung gut an. SPD-Fraktionschef Hübner warnte aber vor der falschen Pflasterwahl für die Fahrtrassen. „Da haben wir leidliche Erfahrungen.“ CDU-Ratsherr Willmes sagte: „Das Ganz ist gefällig, weil keine Revolution.“