Gladbeck. . Da rollen noch die Würfel: Die Gruppe trifft sich wöchentlich, um vor allem Strategiespiele zu spielen. „Marco Polo“, oder auch „Azul“.

Spiele mit Anspruch kommen bei den Pottstrategen auf den Tisch. „Vor allem Strategie- und Taktikspiele sowie Brettspiele, Kartenspiele weniger“, sagt Nicole Wegener-Ferschen. Sie ist eine der Mitspielerinnen aus der Gruppe, die sich wöchentlich im Bürgerhaus Ost trifft.

Etwa zehn Spieler gehören zum harten Kern – die Truppe würde sich aber über mehr freuen. „Manchmal ist es schwierig, in eine bestehende Gruppe zu kommen. Wir sind aber sehr offen.“

„Die Auswahl der Spiele wird größer“

Jetzt müssen die Pottstrategen oft Kompromisse treffen, welches Spiel auf den Tisch kommt. „Bei mehreren Spielern haben wir einfach mehr Möglichkeiten, die Auswahl der Spiele wird größer.“ Und gerade in Phasen, in denen die Zahl derjenigen, die zum Treffen kommen, kleiner ist, freuen sich die Spieler über neue Kollegen. „Jetzt in den Sommermonaten waren wir teilweise nur zu dritt oder viert“, sagt Wegener-Ferschen. Für die kommende dunklere Jahreszeit erwartet sie aber mehr Menschen, die Lust haben zu zocken – ganz ohne PC.

Die Treffen sind offen für alle

Die Pottstrategen treffen sich einmal in der Woche: Jeden Dienstag ab 18.30 Uhr im Bürgerhaus Ost an der Bülser Straße 173. Die Treffen sind offen, jeder Spieler kommt, wie er Zeit und Lust hat.

Wer bei den Pottstrategen mitspielen möchte, kann sich per Email melden: kontakt@diepottstrategen.de. Weitere Informationen zu der Gruppe auch im Internet: www.pottstrategen.de sowie bei Facebook: Die Pottstrategen

„In Familien werden immer weniger Brettspiele gespielt“, sagt die 43-Jährige. Vieles würde ins Digitale gehen, die jüngeren eher zur Spielekonsole greifen als zu Würfel und Spielfigur. Genau deshalb schätzt sie die Gruppe, in der das gute alte Brettspiel im Mittelpunkt steht.

Jeder, der zum Treffen kommt, zahlt einen Euro

Die Mitspieler der Pottstrategen sind zwischen 22 Jahre und Anfang siebzig. „Beruflich sind viele Gruppen bei uns vertreten, vom Bauarbeiter bis zum Oberstudienrat.“ Mitgliedsbeiträge gibt es in der Gruppe, die seit 2013 besteht, nicht. Jeder, der zum Treffen kommt, zahlt einen Euro. „Davon zahlen wir unter anderem unsere Raummiete.“

Auch an Turnieren nehmen einige der Gruppe teil, unter anderem an der Marler Brettspiel-Meisterschaft. „Dafür trainieren wir dann eigens“, so Wegener-Ferschen. Auch Freundschaften haben sich über die Zeit entwickelt. „Manchmal treffen wir uns am Wochenende noch zusätzlich privat zum Spielen.“

Die Gruppe fährt regelmäßig zur Spielemesse

Über eine WhatsApp-Gruppe einigen sich die Spieler kurz vor dem Dienstags-Treffen auf Spiele, die an dem Abend auf den Tisch kommen sollen. „Einige Spiele dauern ja auch schon mal um die drei Stunden, da sollte man dann direkt loslegen und nicht erst noch überlegen, was wir überhaupt spielen wollen.“ Im Moment entscheiden sich die Mitglieder oft für „Great Western Trail“, „Azul“, „Orleans“ oder „Marco Polo“.

Und auch zur Spielemesse nach Essen geht es für die Gruppe jedes Jahr. Dort halten sie Ausschau nach Neuerscheinungen und spielen das ein oder andere Spiel Probe. In diesem Jahr wollen sie sich „Die Quacksalber von Quedlinburg“ ansehen, das Kennerspiel des Jahres 2018. „Das wollen wir uns vielleicht kaufen.“ Kompliziert sind manchmal die Anleitungen zu den Strategiespielen. „Wir haben ein paar Cracks bei uns, die erarbeiten die Anleitungen zu Hause und bringen es anschließend den anderen bei.“

„Es macht einfach Spaß“

Die Spieltypen der Mitglieder sind ganz unterschiedlich. Wegener-Ferschen: „Ich bin zum Beispiel sehr ehrgeizig und versuche immer, zu gewinnen. Andere haben einfach Spaß, egal ob sie gewinnen oder nicht.“ Der Reiz des gemeinsamen Spiels? „Es soll ja die Gehirnzellen jung halten“, sagt Nicole Wegener-Ferschen. Vor allem aber: „Es macht einfach Spaß.“