Gladbeck. . Im Naturkindergarten Frochtwinkel wird individuelle Entfaltung ganz groß geschrieben. Kinder lernen und entwickeln sich durch das breite Angebot.

Aufgeregtes Kindergeschrei hallt durch den Eingangsbereich. Vereinzelt sammeln sich Sandhäufchen auf dem Boden und überall hängen bunte Bilder an den Wänden. Das ist der erste Eindruck, der beim Betreten des städtischen Naturkindergartens im Frochtwinkel entsteht. Sobald die freie Spielzeit für die Jungen und Mädchen der Kita beginnt, sind sie schon nicht mehr zu halten. Einige Kinder laufen sofort zum Sand-Tisch, um unter anderem Eiskugeln aus Sand zu formen, andere zieht es einen Raum weiter, um sich mit Wasserfarben oder Knete zu beschäftigen. Bis viertel nach zehn läuft vormittags hier alles unter dem Motto: freie Entfaltung.

Viel Auswahl zum Austoben und Lernen

Die Leiterin des städtischen Kindergartens, Felicia Kollmann, und ihr Team sorgen dafür, dass alles in der Spielzeit reibungslos funktioniert. Kollmann hält wenig davon, den Kindern vorzuschreiben, was sie machen sollen. „Die Kleinen sollen auf ihre Art und Weise Erfahrungen sammeln. Nur, wenn sie sich selbst beteiligen, dann lernen und verstehen sie auch.“ An genügend Auswahl, um sich auszutoben, mangelt es den Kindern nicht. Vom Spielen im Sandkasten, übers Malen mit Stiften und Aquarellfarben, bis hin zu einer Spielecke mit Holzeisenbahnen, Bausteinen und Puppen ist alles da, damit die Kleinen Spaß haben können.

Die Motorik wird spielend trainiert

An einem langen Tisch wird gemalt. Alle greifen in die mit Stiften gefüllten Becher, und los geht es. Auch mit den Wasserfarben verwirklichen die Jungen und Mädchen, was ihnen so durch den Kopf geht. Natürlich tragen die Kinder dabei einen Kittel. „Die Farben sollen ja schließlich auf das Papier und nicht auf die Kleidung.“, erklärt Kollmann. Alles wird wild durcheinander gemischt. „Wow! Guck mal, das ist grün geworden!“, ruft ein Mädchen begeistert, welches gerade herausgefunden hat, was passiert, wenn man Blau mit Gelb vermischt. „Durch das breite Angebot entdecken die Kinder vieles Neues und trainieren dabei auch ihre Motorik. Zum Beispiel wie man Stift, Pinsel oder Schere richtig hält und benutzt“, so Kollmann, während ein Junge ihr sein Kunstwerk präsentiert. „Das habe ich für meine Mama gemalt“, sagt der Kleine. Das Bild wird erst einmal zum Trocknen weggelegt.

Schnitzen von Stöcken finden die Kinder toll

Von der Etage über dem Malraum klimpert und poltert es. Die Treppe hinauf liegt die Spielecke, wo gerade zwei Jungs mit der Holzeisenbahn spielen. „Lass uns eine andere Strecke bauen. Dafür brauchen wir nur andere Teile“, sagt einer der beiden und kippt eine Kiste mit Schienenteilen auf dem Boden aus.

Später geht es für die Jungen und Mädchen draußen weiter. Neben Schaukeln und Rutschen ist Schnitzen von Stöcken bei den Kleinen sehr beliebt. „Es ist wichtig zu gucken, was die Kinder begeistert. Denn nur wenn sie begeistert sind, lernen sie auch.“