Gladbeck. . Der Gladbecker ist seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Imker. Sein Honig erhält viele Auszeichnungen. Seine Königinnen sind begehrt.

Er ist „Regent“ über mehr als eine Million Lebewesen, sein Herrschaftsbereich umfasst sage und schreibe 20 Völker, jedes von ihnen besteht aus 80000 bis 120000 „Untertanen“. Und was diese seine Untergebenen herstellen, dafür erhält der „Chef“ alle Jahre wieder Ehrungen und Auszeichnungen. Um einem möglichen Vorwurf von Überheblichkeit sofort den Wind aus den Segeln zu nehmen: Hubert Lellek ist passionierter Imker, der Honig, den seine Bienen produzieren, wird allerorten geschätzt.

Ihm zur Seite steht Ehefrau Monika, die, wann immer es die Zeit zulässt, ihrem Mann zur Seite steht. „Vor allem beim Schleudern des Honigs leistet meine Frau klasse Arbeit,“ lobt Hubert Lellek.

Kurze Auszeit für „Biene“ Monika genommen

Mit der Imkerei ist der mittlerweile 64-jährige KFZ-Meister im Ruhestand von klein auf groß geworden. „Mein Vater hat im oberschlesischen Oppeln ein Haus gekauft, wo es schon Bienenstöcke gab,“ erinnert sich Lellek. Allerdings: „Zwei Jahre lang gab es daheim keine Bienen, ein gefährlicher Parasit, die Varroa-Milbe, hat die ganzen Bestände vernichtet.“ Und eine kurze Auszeit vom Hobby hat er sich gegönnt, als er seine „zweibeinige Biene“, eben die heutige Ehefrau Monika kennenlernte.

Auf dem Hof von Bauer Maaßen in Feldhausen stehen Hubert Lelleks Bienenstöcke.
Auf dem Hof von Bauer Maaßen in Feldhausen stehen Hubert Lelleks Bienenstöcke. © Joachim Kleine-Büning

Als die Lelleks vor 32 Jahren aus Polen nach Gladbeck zogen, ging es mit dem Hobby nahtlos weiter. Auf der Obstplantage von Bauer Maaßen in Feldhausen, jenseits der Gladbecker Stadtgrenze, fanden die 20 Völker ein schönes Domizil. „Alle sieben bis neun Tage kontrollieren wir die Völker durch“, beschreibt Hubert Lellek den Zeitaufwand. „Zählen geht natürlich gar nicht, aber wichtig ist zu schauen, dass die 20 Königinnen auch alle an Bord sind.“ Die „Herrscherinnen“ seien einfach zu erkennen, „sie sind deutlich größer als das Fußvolk,“ lacht Lellek.

Er züchtet „sanftmütige Tiere,die nicht stechen“

Apropos Königin: Die werden vom Imker selbst gezüchtet, und das mit so durchschlagendem Erfolg, dass sie in ganz Deutschland begehrt sind und gekauft werden, „einige verschicke ich sogar ins europäische Ausland,“ so Lellek voller Stolz. Jedes Bienenvolk ist, je nach Wetterlage, für 40 bis 50 Kilogramm Honig gut. Der süße Brotaufstrich findet so guten Anklang, dass nahezu jedes Jahr eine Auszeichnung fällig ist. „Wir haben eine Reihe von Stammkunden, unseren Honig kann man aber auch in einigen Geschäften in der Region kaufen.“ Und noch ein Ergebnis der Zucht: „Ich züchte nur ausgesprochen sanftmütige Tiere, die nur sehr selten stechen,“ bemerkt Lellek augenzwinkernd.

Monatliche Versammlungen des Imkervereins im Johowgarten

Im Gladbecker Imkerverein, dem mehr als 20 Mitglieder angehören, werden jeden Monat bei Versammlungen im Johowgarten Erfahrungen ausgetauscht. „Es ist ein wirklich schönes Hobby,“ so Monika und Hubert Lellek voller Überzeugung. „Es ist nie Routine oder gar langweilig. Jedes Jahr passiert etwas Neues, immer muss man sich neuen Herausforderungen stellen.“

Für sein zweites Hobby, das Basteln und Schrauben an Autos, lassen dem KFZ-Mechaniker die 20 Völker mit ihren Königinnen kaum noch Zeit ...