Gladbeck. . Andrea Sauer ist eine von sechs Kandidatinnen um den Titel der Appeltatenmajestät. Sie freut sich besonders auf Moderator Manni Breuckmann.

Das Appeltatenfest: Für Andrea Sauer war das in den vergangenen Jahren willkommener Anlass, in der Innenstadt nette Leute zu treffen, zu feiern. Mehr nicht. In diesem Jahr ist alles anders. Die 49-Jährige macht mit bei der Apfelolympiade, tritt beim Wettbewerb um den Titel der Appeltatenmajestät an.

Überredungskünste und Charme

„Ich habe sechs Jahre in Adis Sportstube gearbeitet, und bei den Vorentscheidungen auf dem Markt gegenüber immer wieder mal aus dem Fenster geschaut“, erzählt die Verkäuferin. „Besonders interessiert hat mich der Wettkampf allerdings nie.“ Aus Jux habe sie früher mal gesagt: „Wenn ich 50 werde, mache ich mit.“ 50 wird sie erst im kommenden Jahr – aber wenn sie den Wettbewerb tatsächlich gewinnen sollte, ist sie dann ja schließlich noch in Amt und Würden.

Blick ins Programm

Die Vorbereitungen für das 30. Appeltatenfest der Neuzeit laufen auf Hochtouren. Das Spektakel findet am 1. und 2. September auf dem Rathausvorplatz statt.

Am Samstag um 11 Uhr begrüßt Bürgermeister Ulrich Roland die Gäste und sticht das Fass an. Und dann startet die Apfelolympiade mit sechs Teilnehmerinnen.

Wer aus dem spannenden Wettkampf als Siegerin hervorgeht, steht am Sonntag im Mittelpunkt des Geschehens: Die Appeltatenmajestät wird um 15 Uhr gekrönt.

Dass sie bei der Apfelolympiade antritt, „verdankt“ sie den Überredungskünsten „und dem Charme“ von Anke Nienhaus. Die Mitarbeiterin im Kulturamt sprach sie – wie etliche andere Frauen auch – vor ein paar Wochen auf dem Feierabendmarkt an. Andrea Sauer: „Sie kannte mich nicht, ich kannte sie nicht. Sie kam auf mich zu und hat ganz charmant gefragt, ob ich nicht mitmachen möchte beim Wettbewerb.“

Anke Nienhaus’ Charme allein hätte nicht gewirkt, gibt Andrea Sauer zu. „Eigentlich habe ich mich nur überreden lassen, weil Manni Breuckmann den Wettbewerb moderiert.“ Dem Hörfunkmoderator und Sportreporter habe sie schon als Kind gern zugehört: „Er hat so eine sympathische Stimme.“

Lange Spirale vom Apfel schälen

Ein bisschen mulmig sei ihr schon, „weil ich gar nicht weiß, welche Aufgaben und Pflichten auf mich zukommen, wenn ich gewinnen sollte“. Und wie genau der Wettkampf abläuft, weiß die Mutter 20-jähriger Zwillinge auch noch nicht. „Wie immer müssen wir Teilnehmerinnen eine möglichst lange Spirale vom Apfel schälen, und wir müssen Äpfel stapeln. Die dritte Aufgabe kenne ich nicht.“

Geübt hat Andrea Sauer noch nicht. Und im Alltag schält sie Äpfel nicht: „Wir essen sie immer mit Schale.“ Ihr „ganz altes Pittermesser“ hat sie schon hervorgekramt. „Das benutze ich beim Wettbewerb wahrscheinlich. Es liegt so gut in der Hand.“ Ins „Training“ einsteigen will die 49-Jährige erst, wenn sie und ihr Mann Oliver vom Kurzurlaub in Wien zurück sind. Die geschälten Äpfel verarbeitet sie zu Apfelkuchen. Ex-Chef Adi Raible freut sich schon auf ihren Bratapfelkuchen.

„Ich will nicht Letzte werden!“

Eigentlich rechnet sie nicht damit, Appeltatenkönigin zu werden: „Ich weiß, dass manche Frauen beim Wettbewerb schon mehr als vier Meter Schale vom Apfel geholt haben. Das schaffe ich nie. Und ich bin auch sicher, dass andere Kandidatinnen bestimmt mehr Ehrgeiz haben als ich.“ Einige Mitbewerberinnen kennt sie schon lange. Sie gehören wie sie den Fun Runnern an. „Das ist aber reiner Zufall. Wir waren, unabhängig von einander, auf dem Feierabendmarkt.“

Ob sie wirklich gewinnen möchte, weiß Andrea Sauer noch nicht so genau, fest steht für sie nur: „Ich zieh das jetzt durch, und Letzte will ich nicht werden.“