Gladbeck. . Der Gladbecker Hobby-Astronom Julian Weßel beantwortete auf dem Jovyplatz Fragen der Sterne-Fans und stellte sein Teleskop zur Verfügung.
„Und welcher Stern ist das da ganz oben rechts?“, fragt jemand. „Das müsste Deneb sein!“, antwortet Julian Weßel nach einem Blick nach oben. Wer am Sonntagabend zum Bestaunen des Perseiden-Regens zum Jovyplatz gekommen war, konnte bei der Beobachtung des Himmels vom seinem Expertenwissen profitieren. Und von seinem Spiegelteleskop. Der Hobby-Astronom hatte zum angekündigten Sternschnuppen-Spektakel Interessierte zu einem Blick in die Sterne eingeladen.
Begeistertes Publikum
Der Neumond versprach optimale Sichtverhältnisse: Im Vorfeld prophezeiten Experten für die Nacht von Sonntag auf Montag zwischen 60 und 100 Sternschnuppen pro Minute; angesichts der leichten Bewölkung und der Lichtverschmutzung, also der Ablenkung des Auges durch zu viele andere Lichtquellen in der Stadt, korrigierte Julian Weßel die Voraussage allerdings nach unten.
Der 25-Jährige studiert im Master Geophysik; Astronomie und Astrofotografie sind schon seit Jahren seine Leidenschaft. Was er durch sein 1200 x 250 mm großes Teleskop im Weltall entdeckt, teilt er in Form seiner Fotografien und Youtubevideos, bei denen sein Freund Orcun Cinel ihn unterstützt, mit seiner Community im Internet. Auf diese Weise erreichte Weßels einen Teil der Besucher am Jovyplatz, die anderen erfuhren aus der Zeitung davon.
Was sind Perseiden?
Die Perseiden sind ein Strom von Meteoren, den die Erde jedes Jahr zwischen Juli und August durchquert. Diese fliegen dann durch die Erdatmosphäre und verglühen.
Auf der Erde sehen wir sie dann als Sternschnuppen. Von uns aus gesehen, fliegen die Meteore aus Richtung des Sternbilds Perseus auf uns zu, deswegen werden sie Perseiden genannt
Noch bevor erste Sternschnuppen zu sehen waren, zeigte Weßel den etwa 40 Himmelsguckern den Jupiter mit vieren seiner Monde durch das empfindliche Teleskop. Je breiter die Öffnung vorn ist, bei seinem Teleskop sind es 250 mm, desto schärfer kann man das avisierte Objekt am Himmel erkennen. So lässt sich sogar der Ring des Saturns durch das Gerät sehen – vorausgesetzt, man weiß es einzustellen.
Die Besucher waren begeistert von den Möglichkeiten des Teleskops. Es waren viele Menschen – von jung bis alt – hergekommen, um einmal einen Blick auf das Himmelsphänomen zu erhaschen. Jana Bednarz und ihr Vater bezogen schon vor der Dämmerung Posten. Als Segler haben sie eine Leidenschaft für den Sternenhimmel entwickelt.
Wünsche gen Himmel schicken
Die Cousins Zoey (9) und Jonny, waren mit ihrer Großmutter und Zoeys Mutter gekommen. Sie hatten es sich mit einer Decke auf der Wiese gemütlich gemacht und sich bereits bestens informiert: „Eigentlich sind das ja nur Kometen, aber ich finde, man kann sich trotzdem was wünschen!“, sagte Jonny. Bei so zahlreichen Sternschnuppen, wie im Perseidenregen zu sehen sind, kann man jedenfalls allerhand Wünsche von der Wunschliste abhaken!