Gladbecker. . Das Trio gastierte im Hof des Wasserschlosses Wittringen. Im Gepäck hatten die Musiker zünftige Musik, populäre Schlager und eigene Stücke.

Wo „die Musi spuilt“, das hören Sonntagsbummler schon von weitem, noch ehe sie den Hof des Wasserschlosses Wittringen betreten. Mit jedem Schritt nähern sich Besucher dem mitreißenden Sound der „Schluchtenkracher“. Und das sind – wider jedweden Vorurteils gegenüber zünftigen Liedguts – keineswegs Mannsleut’ in Krachledernen mit Gamsbärten am Trachtenhut, der auf ergrauten Häuptern thront. Obwohl: Fesche, kurze „Hosn“ haben auch die Mitglieder dieses Trios angezogen. Aber in diesen Beinkleidern stecken Anita am Keyboard, Ramona mit der Gitarre und Marko, der die steirische Harmonika in Bewegung bringt. Ihre Heimat sind nicht die Berge, allenfalls die Halden, die typisch im Ruhrgebiet sind.

Mitreißende Gute-Laune-Musik

Voller Begeisterung klatschten und sangen – oftmals erstaunlich textsichere –  Besucher mit. Da wippten Füße im Takt, schunkelten Tischrunden im Hof des Wasserschlosses Wittringen.
Voller Begeisterung klatschten und sangen – oftmals erstaunlich textsichere – Besucher mit. Da wippten Füße im Takt, schunkelten Tischrunden im Hof des Wasserschlosses Wittringen. © Lutz von Staegmann

So machen die Schluchtenkracher an diesem Morgen nicht etwa Station am Königssee, sondern am Schlossteich in Wittringen. Im Gepäck haben die Musiker für das KUSSS-Konzert Stücke, die die Herzen im Publikum freudig hüpfen lassen. Sandalen-Füße tippen im Takt, Hände klatschen rhythmisch, und Münder öffnen sich, um einzustimmen in den mitreißenden Gesang des Trios. Wer kann schon widerstehen, wenn ein „Zickezacke, zickezacke“ auf das „Hoihoihoi“ als Antwort wartet? Und weil’s so arg gemütlich ist und sich die morgendliche Matinee fast ein bisschen wie Urlaub in Bayern oder Österreich anfühlt, zückt ein Pärchen rasch sein Smartphone und schießt ein Selfie von sich mit den Schluchtenkrachern als Hintergrund.

Sogar Helene ist mit von der Partie

Anita, Ramona und Marko brauchen nur wenige Minuten, um ihre Zuhörerschaft auf Touren zu bringen. Im Nu fassen sich die Herrschaften an einem Tisch an den Händen und schunkeln. Da braucht’s auch keine lange Aufforderung zum Mitmachen: „La Ola“? – Gerne, die Arme gehen prompt in die Höhe – das Publikum macht gerne die Welle. Ein kräftiger Schluck aus dem großen Weizenbier-Glas – und weiter geht’s . . .

Beim nächsten Mal Gitarrenmusik

Im Hof des Wasserschlosses Wittringen an der Burgstraße gastiert am Sonntag, 5. August, der Gitarrenchor „Alt und Jung gemeinsam unterwegs“. Dieser Beitrag zum KUSSS-Programm dauert von 11 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Gitarrenmusik und die gesangliche Unterstützung der Musiker laden zum Mitsingen ein.

Zu hören sein werden bei dieser Matinee altes deutsches Liedgut, Schlager und Shanties sowie Lieder aus den Bergen.

Zillertaler, Kastelruther Spatzen, Klubbb 3, und was ist das? Klingt nach „Mendocino“ von Michael Holm, aber in einer ganz eigenen Version. Und wer darf in einem Gute-Laune nicht fehlen? Richtig: Helene Fischer. „Auf besonderen Wunsch“ singt Ramona „Und morgen früh küss’ ich Dich wach.“ Wer sich – für trübe Tage – die musikalische Dosis „Super-Laune“ mit nach Hause nehmen möchte: Für zehn Euro gibt’s die CD der Schluchtenkracher.