Gladbeck. . Britischer Immobilienfonds dementiert Verkaufsabsichten. Bei der Stadt wurde aber bereits ein Projektentwickler vorstellig. Warten auf Umbaupläne
Um das seit November – nach dem Kaufland-Auszug – in weiten Teilen leer stehende Glückauf-Center gibt es Spekulationen über einen Verkauf. Nach Hinweisen aus der Immobilienbranche sucht der britische Eigentümer, die weltweit agierende Immobilienfondsgesellschaft „Aerium“ mit Sitz in London, für die bald 40 Jahre alte Immobilie einen Käufer.
Ein Sprecher der deutschen Aerium-Niederlassung in Frankfurt dementierte dies jedoch, schloss das aber nicht ausdrücklich für den Zeitraum bis zum Jahresende aus. Bis dahin soll eine Neupositionierung des Centers mit einer „adäquaten Vermietung“ erfolgen. Daran arbeite man mit Hochdruck. Auch der Immobilienverwalter Lehmkuhl in Moers, der das Center seit vielen Jahren betreut, bekräftigte, dass die Immobilie nicht zum Verkauf stehe. Aerium ist seit 2007 Eigentümer des Glückauf-Centers, das 1980 eröffnet wurde.
Investitionsbedarf von mindestens fünf Millionen Euro
Aus der Stadtverwaltung verlautete hingegen, es gebe einen ernsthaften Interessenten, der das Center übernehmen wolle und im Rathaus bereits vorstellig geworden sei, um auszuloten, wie die in die Jahre gekommene Immobilie entwickelt werden könnte. Es handelt sich dem Vernehmen nach um einen erfahrenen Projektentwickler, der das Einkaufszentrum ähnlich weiterführen wolle wie bislang – mit einem großen Lebensmittler als Herzstück des Hauses.
Nach WAZ-Informationen sind in dem Haus an der Wilhelmstraße umfangreiche Investitionen nötig, bevor ein neuer Supermarkt einziehen kann. Die Rede ist von einem Finanzbedarf zwischen fünf und sechs Millionen Euro, um die Immobilie zu ertüchtigen. Es habe schon mehrere Baubegehungen gegeben, heißt es. Einer der Knackpunkte ist offenbar die Umsetzung der neuen Brandschutzverordnung, die aufwändiger als gedacht auszufallen scheint. Der Aerium-Sprecher betonte, dass nach vier Monaten inzwischen ein Brandschutzkonzept erstellt worden sei, das nun „Punkt für Punkt“ abgearbeitet würde. Auch im Ärztehaus passiere schon „ganz viel“.
Eine Umbauphase könnte neun Monate dauern
Kleinerer Supermarkt
Der neue Supermarkt wird offenbar deutlich kleiner als einst Kaufland – nur 3500 qm auf einer Ebene statt bislang 8000 qm auf zwei Ebenen.
Hinzu kommen wohl weitere übliche Randanbieter wie erneut KiK und Deichmann, aber auch ein neuer Anbieter von Haushalts- und Geschenkartikeln, eventuell ein Getränkemarkt, auf jeden Fall ein Bäcker.
Immobilienverwalter Lehmkuhl wies zuletzt darauf hin, dass auch energetische Maßnahmen am Gebäude sowie eine Renovierung und bauliche Anpassung des Parkhauses im Fokus stehen. Nach einer zu erwartenden Einigung aller Beteiligten, so erfuhr die WAZ, geht man von einer Baugenehmigungsphase von drei Monaten und von einer Umbauzeit von mindestens neun Monaten aus, so dass nach dem gegenwärtigen Stand frühestens Ende 2019 mit einer Neueröffnung zu rechnen ist.
Offenbar besteht auch bereits Einigung mit einem der großen Lebensmittler, der auf rund 3500 Quadratmeter Fläche einen Supermarkt betreiben will.