Gladbeck. . Eine Woche lang haben die Grundschüler mit Zirkus-Artisten trainiert. Dann gehörte die Manege ihnen. Und der Nachwuchs zeigte tolle Akrobatik.
Acht junge Jongleure stehen vor dem schweren Vorhang, der den Backstagebereich von der Manege trennt. Zirkusdirektor Harald Köllner kündigt den ersten Auftritt der Vorstellung an – und die Show kann losgehen!
Die Show ist in dem Fall das Ergebnis einer Projektwoche rund um das Thema Zirkus an der Südparkschule. Alle 500 Kinder der Schule trainierten eine Woche lang mit den Artisten des Mitmach-Zirkus Paletti, dann gehörte die Manege ihnen. Aufgeteilt auf acht Gruppen, zeigten pro Vorstellung etwa 100 Jungen und Mädchen aller Klassen, was sie von den Profi-Artisten gelernt haben.
Am Kassenhäuschen hat sich eine Schlange gebildet
Eine halbe Stunde vor der Vorstellung: Noch ist das Zelt leer, aber am Kassenhäuschen hat sich eine lange Schlange gebildet, gut 400 Zuschauer wollen die Vorstellung sehen. Zeitgleich geht es im Schulgebäude, einige Hundert Meter entfernt von der Wiese, bereits hektisch zu: In einem Raum werden schnell die Kostüme angelegt, nebenan wird schon fleißig geschminkt. Für die Akrobatinnen und Tierdompteurinnen gibt es aufgemalte Blumen und Lidschatten, für die Artistenjungs Schnurrbärte und für die Clowns ein klassisches August-Makeup.
Ela aus der zweiten Klasse freut sich schon auf ihren Auftritt als Akrobatin: „Ich bin schon ein bisschen aufgeregt, aber wir haben ja so viel geübt. Es macht echt Spaß mit den anderen eine Pyramide zu bilden.“ Dann muss alles ganz schnell gehen, und geordnet läuft die ganze Crew zum Hintereingang des Zeltes. Die Zuschauer haben bereits Platz genommen; und als hätten sie nie etwas anderes gemacht, zeigen die Kinder ihr buntes Programm. Jongleure, „Tauben- und Ziegenkinder“, Akrobaten, Clowns, Hula-Hoop und Trapezkünstler und Seilläufer gab es zu bestaunen.
Die Kinder bauen durch das Training viel Selbstbewusstsein auf
Die Zirkuswoche mit dem Zirkus Paletti findet alle vier Jahre an der Südparkschule statt. Alexander Köllner freut sich über die hohe Motivation der Schüler: „Die Kinder können durch das Training eine Menge Selbstbewusstsein aufbauen. Es ist eben ein tolles Gefühl, wenn zum Beispiel ein Kunststück am Trapez zum ersten Mal klappt!“
Der Beifall der Eltern und die Freude der Kinder nach ihren Auftritten geben ihm Recht.
Auch Cornelia Keuthen, Schulsozialarbeiterin, ist überzeugt, dass die Zeit mit dem Zirkus den Kindern sehr zu gute kommt: „Hier kommen häufig ganz ungewöhnliche Talente zum Vorschein.“ Für den Zirkus Paletti geht es nach der Woche in Gladbeck schon wieder weiter – nach Schwein. Urlaub ist angesagt, bevor dann die nächste Schule wartet.
Großer Applaus für kleine Artisten