Gladbeck. . Open-Air-Festival lockte gut 150 Musikfans zum evangelischen Gemeindehaus an der Vehrenbergstraße. „Rock am Hügel“ erlebte die zehnte Auflage.
Das kostenlose Open-Air-Festival „Rock am Hügel” feierte am Samstagabend ein fulminantes Jubiläum. Bei der zehnten Ausgabe des Gladbecker Kulturevents fanden sich mehr als 150 Musikfans auf der Wiese hinter dem Petrus-Gemeindehaus in Rosenhügel ein, um den vier auftretenden Metal-Bands bei ihren Auftritten zu lauschen. Die Künstler aus unterschiedlichen Szene-Genres gaben auf der Bühne alles, um bei den Besuchern mit ihrem persönlichen Sound zu landen. Und das gelang, trotz einiger technischer Schwierigkeiten.
Unter die Haut und ins Ohr
Einen gewaltigen Start legten zum Beispiel die beiden Künstler der Gladbecker Combo „Mighty Papal Dome Shape“ hin. Obwohl das Mikrofon zu Beginn ihrer Show nicht funktionierte, ließen sich die Musiker von dem Problem nicht irritieren. Sie brachten für das Publikum dröhnende, verzerrte Gitarrenklänge und tiefe Bassspuren mit. Der düstere Doom-Metal ging bei vielen Besuchern direkt unter die Haut und ins Ohr. Die Ton-Wand traf einige jedoch auch unerwartet.
Hymnischer Klargesang
Danach legten die vier Künstler von „Firestorm“ los. Ihre Songs waren – dem Power-Metal entsprechend – melodischer und eingängiger. Der hymnische Klargesang schallte über die Rasenfläche. Ausufernde Gitarrenriffs mündeten in langen Soli. Die kuttentragenden Fans ließen vor der Bühne die Matten kreisen. Einige Fußball-Anhänger machten sich hingegen nach den ersten Stücken auf in den Gemeindesaal, wo das WM-Spiel Deutschland gegen Schweden übertragen wurde. Das hielt die Band jedoch nicht davon ab, stimmungsgeladen weiterzumachen.
Einen schwereren Stand hatten dafür die Gladbecker von „Nancybreathing“ mit ihrer Metalcore-Show. Nur wenige Gäste blieben vor der Bühne stehen. Das lag einerseits an der sehr speziellen Musik, die nur einen Bruchteil des Publikums ansprach. Andererseits interessierte viele Zuhörer der Ausgang des Deutschland-Spieles mehr. Die Reihen füllten sich erneut, als der Sieg der Nationalmannschaft feststand. Die Musiker von „Final Fortune“ lieferten einen außergewöhnlichen Auftritt ab, der bei den Zuschauern punkten konnte. Jubelrufe und lauter Applaus signalisierten, der Heavy-Metal der 80er Jahre gefiel.
Planungen laufen
Auch in Zukunft soll das Festival „Rock am Hügel“ weiter auf der Wiese hinter dem Petrus-Gemeindehaus über die Bühne gehen. Die Organisatoren planen bereits das nächste Event.
Das Festival wurde vom neuen „Förderverein Rockmusik Gladbeck“ tatkräftig unterstützt, der sich seit kurzem für junge Musiker in der Stadt einsetzt. Der Zusammenschluss möchte die Jungendkultur in der Stadt beleben.
„Wir richten das Festival seit Jahren in Gladbeck aus, damit in der jungen Musikszene etwas passiert. Heute kommen Menschen zusammen, die sonst nicht zueinander gefunden hätten“, resümierte Einrichtungsleiter Hennig Puch. Mit dem Besucherandrang hatte der Hauptorganisator von „Rock am Hügel“ – wie viele andere – nicht gerechnet. „Wir haben vor 13 Jahren ganz klein angefangen. Da waren es nur zwei Pavillons und eine zusammengeschusterte Bühne. Es ist unglaublich, was sich hier getan hat.“