Gladbeck. Die Pädagogin wird trotz ihres evangelischen Glauben Leiterin der katholischen Grundschule in Rentfort. Verfahren soll noch vor den Ferien enden.

Gute Nachricht für die Josefschule: Konrektorin Regina Wiwianka wird nun doch, trotz ihres evangelischen Glaubens, neue Schulleiterin der katholischen Rentforter Grundschule. Die Bezirksregierung Münster gab dazu am Freitag offiziell „grünes Licht“ und teilte mit, dass sie in Abstimmung mit NRW-Schulministerin Gebauer eine Ausnahme bei der Schulleitungsentscheidung zulasse.

„Es handelt sich hier um eine zwingende Ausnahmesituation. Unter Abwägung der Belange und dem Wohl der Schule zu den restriktiven gesetzlichen Vorgaben des Landessschulgesetzes haben wir nun nach Rücksprache mit dem Schulministerium diese Entscheidung getroffen“, sagt der Schulabteilungsleiter bei der Bezirksregierung, Wolfgang Weber. Wiwianka habe sich zudem in den vergangenen 18 Monaten „in jeder Hinsicht“ als kommissarische Schulleitung bewährt, so dass es auch „schlichtweg eine Entscheidung der Vernunft sei“, heißt es in einer Presseerklärung der Bezirksregierung. Nun müssen „nur“ noch die Schulkonferenz und der Personalrat der Stadt zustimmen, was als Formsache gilt.

Bürgermeister Roland begrüßt die Entscheidung

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Von Georg Meinert

Die Bewerberin habe bereits signalisiert, so Weber, ihre Bewerbung weiterhin aufrecht zu halten. Die Bezirksregierung in Münster zeigt sich optimistisch, dass das Stellenbesetzungsverfahren nun noch vor den Sommerferien abgeschlossen werden könne.

Bürgermeister Ulrich Roland äußerte sich erfreut über die „Wende“. Er dankte Schulministerin Yvonne Gebauer und Regierungspräsidentin Dorothee Feller ausdrücklich für ihr persönliches Engagement „in dieser für die Gladbecker Schullandschaft“ wichtigen Angelegenheit, die die WAZ mit ihrer Berichterstattung öffentlich machte.

Bistum äußert keine Bedenken gegen die Entscheidung

„Diese Entscheidung liegt im Interesse der Kinder und der gesamten Schulfamilie der Josefschule. Ich freue mich, dass seit dem Hilferuf ans Ministerium die Hindernisse schnell aus dem Weg geräumt werden konnten und die Josefschule nun eine erfahrene und beliebte Schulleiterin bekommt.“ Mit der Entscheidung sei eine 18-monatige Hängepartie beendet worden. Roland: „Für die Josefschule ist dies ein guter Tag!“

Auch das Bistum Essen spricht von einer „guten Entscheidung, mit der einer örtlich problematischen Situation Rechnung getragen wird“, so Bistumssprecher Ulrich Lota. Er wies darauf hin, dass das Bistum kein Mitspracherecht bei der Stellenbesetzung habe, auch wenn die Schule konfessionell gebunden sei. „Das haben wir nur, wenn die Trägerschaft beim Bistum liegt.“ Man sei aber der Meinung, dass in einer Schule, „auf der katholisch draufsteht“, ein christlicher Geist wehen sollte. „Das, denken wir, wird aber auch bei einer evangelischen Leiterin so sein.“