Wie spielt die deutsche Elf in Russland? Norman stellt seine Qualifikation als Experte unter Beweis. Hauptberuflich ist er aber Therapie-Alpaka.

Knuffig und irgendwie ulkig schaut Alpaka Norman drein. Mit seinen wuscheligen Haaren, den hinaufgezogenen Mundwinkeln und den riesigen Kulleraugen sorgt der exotische Langhals für Wohlfühlmomente beim Betrachter.

Norman ist ein echter Draufgänger

„Eigentlich sind Alpakas Fluchttiere und sehr scheu, doch Norman ist ein echter Draufgänger“, sagt die gebürtige Gladbeckerin Sabine Hartmann über ihren „Ziehsohn“. Die Entspannungstherapeutin setzt Alpakas bei ihrer tiergestützten Therapie ein.

Arbeiten mit Alpakas

Die tiergestütze Therapie mit Alpakas erfolgt durch Sabine Hartmann. Mit ihren Tieren ist sie mobil, auch im Gladbecker Stadtgebiet. Mehr Infos im Internet unter www.et-hartmann.com oder unter 01778402427

Ihre Tiere kommen aus der Zucht der Lopaka Ranch. Diese bietet in Schermbeck an der Alten Fährstraße u. a. Farmtouren an, bei der Interessierte Alpakas intensiv kennenlernen können. Mehr Informationen zur Zucht und dem Angebot der Lopaka Ranch unter www.lopaka.de

Während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland erwartet den friedfertigen beigen Wuschelkopf jedoch eine neue anspruchsvolle Aufgabe: Alpaka Norman ist das Gladbecker WM-Orakel. Zu den Paarungen der deutschen Elf wird er für die WAZ Gladbeck als tierischer Ergebnis-Prophet auftreten.

Alpakas sind als Therapietiere im Einsatz

Ihr täglich Heu verdienen Norman und seine sanftmütigen Alpaka-Freunde Yeti, King und Bambam u. a. in der Entspannungstherapie. „Sie begleiten Menschen mit Demenz, können Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen und schenken Menschen in schweren Lebenslagen Kraft und Mut“, sagt Hartmann. Vor etwa zwei Jahren begann die Entspannungstherapeutin, mit Alpakas zu arbeiten – unterstützt von Tiertrainerin Talina Lorei von der Lopaka Ranch in Schermbeck.

Norman erzeugt einfach einen hohen Wohlfühlfaktor.
Norman erzeugt einfach einen hohen Wohlfühlfaktor. © Heinrich Jung

„Patienten fahren im Umgang mit Alpakas runter“, beschreibt Hartmann die Wirkung ihrer flauschigen Begleiter. Das Besondere: Alpakas können reisen und ermöglichen Tierbesuche in stationären Einrichtungen. „Bis zu 45 Minuten Anreise sind kein Problem“, sagt die Therapeutin. „Sie scheuen auch nicht davor zurück, Treppen zu steigen oder mit dem Fahrstuhl zu fahren“, ergänzt Hartmann.

Menschen haben keine schlechten Vorerfahrungen mit Alpakas

Bei ihren Besuchen in Einrichtungen ergeben sich häufig „Gänsehautmomente“, so Hartmann: „Palliativpatienten, die nicht mehr gesprochen haben, begannen im Umgang mit Alpakas zu sprechen.“ Ein bis zwei Stunden sind ihre Langhälse mit ihr im Einsatz – „auch zum Wohle der Tiere.“

Sabine Hartmann mit Norman, der im Mai erst geschoren wurde.
Sabine Hartmann mit Norman, der im Mai erst geschoren wurde. © Heinrich Jung

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg in der Tiertherapie: „Menschen haben mit Alpakas keine negativen Vorerfahrungen“, sagt die ehemalige Schülerin der Anne-Frank-Realschule. Sie sorgen durch ihren „Niedlichkeitsfaktor für Wohlfühlmomente, auch ihre summenden Laute beruhigen“, sagt Hartmann.

Einer wird nächste Woche allen die Show stehlen

Bis vor einem halben Jahr standen ihrer Alpakas noch am Schanzenhof auf einer Weide. Jetzt bewohnen sie die Lopaka Ranch in Schermbeck. „Mit 35 anderen Alpakas“, sagt die 46-Jährige. Doch einer wird in den nächsten Wochen allen die Show stehlen: unser WM-Alpaka Norman.