Gladbeck. . Die Frauenberatungsstelle stellte bei einem Tag der offenen Tür ihre Angebote vor. Die Themenbreite ist groß, Termine sind schnell vergeben.
Als Zahra Kheidarian zum Mikrofon greift, ist es auf einmal still in den Räumen der Frauenberatungsstelle. Dort, wo die Besucher des Tags der offenen Tür gerade noch wild durcheinander geredet haben, hören nun alle der Iranerin zu, die vor zwei Jahren mit ihrem Sohn nach Deutschland kam und eigentlich auch nur Besucherin in der Beratungsstelle ist. Ein trauriges Liebeslied stimmt sie an. Die übrigen Gäste fordern gleich eine Zugabe der quirligen Frau, die eigentlich nur die an diesem Tag spielende Band Buck-Haus-Ensemble ablöst.
„Wir wollen mit unserer Aktion heute zeigen, dass wir hier sind und für die Frauen da sind“, sagt Aysel Sirmasac, Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle.
Ausstellung „Stark für Frauen“ wird gezeigt
Sie und ihre Kollegen führen die Besucher am Dienstagmittag durch die Räume, beantworten Fragen und zeigen die Ausstellung „Stark für Frauen“, die die Arbeit der Beratungsstelle in ihren Facetten aufzeigt. „Damit Hannah den Kampf gegen die Bulimie gewinnt“, steht auf einem der Banner, dazu zeigt es das Bild einer Toilette. Ein anderer Aufsteller beschäftigt sich mit Stalking, wieder ein anderer greift das Thema häusliche Gewalt auf.
So ist die Beratungsstelle erreichbar
Die Frauenberatungsstelle hat ihren Sitz an der Grabenstraße 13 und ist erreichbar unter 66699. Montags und mittwochs bis freitags ist die Beratungsstelle von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Telefonisch erreichbar außerdem dienstags von 11 Uhr bis 12.30 Uhr
Das Team besteht aus fünf Mitarbeiterinnen.
Die Ausstellung zeigt: Es sind viele Themen, mit denen sich das Team in seinen Beratungsgesprächen beschäftigt. „Es ist eine ganze Palette“, sagt Sirmasac. Häufig geht es um Gewalt, Trennung aber eben auch um Stalking oder Essstörungen. In ihrem Alltag haben die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle viel zu tun. Fast alle Termine unter der Woche sind schnell vergeben. Sirmasac: „In dringenden Fällen haben wir aber auch kurzfristig Zeit.“
Umliegende Frauenhäuser sind Anlaufpunkt
Wenn sich eine Frau extrem bedroht fühlt, kann das Team der Beratungsstelle sie in ein Frauenhaus vermitteln. Es gibt Monate, in denen bis zu drei Frauen eine solche Einrichtung aufsuchen. Da es in Gladbeck kein Frauenhaus gibt, geht es häufig in umliegende Städte wie Dorsten, Gelsenkirchen oder Oberhausen. „Manche Klientinnen wollen möglichst weit weg.“ Je nachdem, wo gerade ein Platz frei ist, werden sie dann auch bundesweit untergebracht.
In den vergangenen zwei Jahren sei es oft schwierig gewesen, kurzfristig einen Platz in einem Frauenhaus zu bekommen. Viele geflüchtete Frauen mussten untergebracht werden. Sirmasac: „Die Situation hat sich inzwischen beruhigt.“
Beratungen in verschiedenen Sprachen
Aysel Sirmasac berät Frauen, die kein Deutsch sprechen, auch auf spanisch und türkisch. Für weitere Sprachen kann das Team Sprachmittlerinnen einsetzen. Denn: „Gladbeck besteht aus vielen Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Unser Ziel ist, jede Frau zu erreichen.“