Gladbeck. Unwetter tobte ab 2.50 Uhr Sonntagfrüh über Gladbeck. Die Polizei fuhr mehr als 40 Einsätze. Betroffen waren vor allem Stadtmitte und Butendorf.
Das heftige Gewitter in der Nacht zum Sonntag hat die Gladbecker Feuerwehr auf Trab gehalten: Weit mehr als 40 Einsätze fuhren die Wehrleute bis Sonntagmittag, um vor allem vollgelaufene Keller leer zu pumpen. Menschen kamen nicht zu Schaden, auch wetterbedingte Verkehrsunfälle gab es nicht. Allerdings waren am Sonntag Telefonnetz und Internetverbindungen teilweise gestört.
Das Unwetter brach kurz vor drei Uhr in der Früh über Gladbeck herein: Eine kurze, aber starke Regenfront zog mit Blitz und Donner über die Stadt hinweg. Betroffen vom Starkregen war laut Feuerwehr diesmal vor allem die Stadtmitte sowie die Ortsteile Butendorf, Brauck und Zweckel. Die Feuerwehr war ab 2.50 Uhr bis zum Mittag laufend mit 42 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen unterwegs, darunter 30 Wehrleute der ehrenamtlichen Einheiten Mitte, Rentfort, Zweckel und Brauck. Die hauptamtliche Wache sicherte derweil den Grundschutz für das Stadtgebiet. Viele Betroffene stellten erst am Morgen nach dem Aufstehen fest, dass es zu Wasserschäden in ihrem Haus gekommen war, andere scheppten ab 3 Uhr Wasser.
Auch die Feuerwehr selbst war betroffen
Auch die Feuerwehr an der Wilhelmstraße selbst war betroffen, ebenso die WAZ-Redaktion an der Horster Straße. In der Redaktion funktionierte die Telefonanlage nicht. Vollgelaufen war auch der Keller von Backwerk an der Hochstraße, ebenso tiefer gelegene Geschosse des Hotels van der Valk in Wittringen. Auf der Konrad-Adenauer-Allee musste die Wehr ein im Wasser stecken gebliebenes Taxi sowie ein weiteres Autos herausziehen.
Überhaupt gab es erneut viele überflutete Straße in der Nacht: etwa die Brüsseler Straße, die Ringeldorfer Straße, Schürenkampstraße oder Busfortshof. In der Nacht war es auf der B 224 – zwischen Tankstelle und Goethestraße – zu wahren Wasserfluten gekommen, die von den Böschungen und Brücken herunterströmten. Auch im Kreuzungsbereich B 224/A 2 gab es laut Polizei Überflutungen. Auf der Kreuzung Goethe-/Uhlandstraße schoss in der Nacht eine Abwasserfontäne aus dem Kanalschacht, so stark war der Druck der Wassers aufs Kanalnetz. Die Horster Straße zwischen Uhlandstraße und Steigerweg glich während der Starkregenphase einem See.
Bürger halfen tatkräftig mit, die Wassermassen zu bewältigen
Die Feuerwehr lobt im Zusammenhang mit überfluteten Straßen die Bürger: In den meisten Fällen wären Anwohner bereits aktiv geworden, um den Ablauf der riesigen Wassermengen in die Kanalschächte frei zu bekommen. „Letztlich ist alles noch ganz glimpflich verlaufen“, bilanzierte ein Sprecher der Feuerwehr. Übrigens: Nur einen umgestürzten Baum musste die Wehr beseitigen!
„Habe so um 3 Uhr hinterm Fenster gestanden und war schockiert, was für Sturzbäche auf beiden Straßenseiten herunter stürzten. Die Bäche waren so breit, dass sie sich in der Straßenmitte trafen“, schreibt Andy Wimmer auf Facebook. Und Brigitte Weiner merkt auf Facebook an: „Ich habe nix gemerkt! Habe tief und feste geschlafen! Gott sei dank!“