Schwarz-rot-goldene Banner friedlich neben einem rot-weißen polnischen Adler, Schalke-Fahnen flattern Seite an Seite mit Piratenflaggen – in der Kleingartenanlage „Am Nattbach“ geht es einträchtig zu. Die jährliche Frühjahrsbegehung von Vertretern aus Stadtrat, Stadtverwaltung und Vereinsvorsitzenden endete am Sonntag in der zweitgrößten der Gladbecker Kleingartenanlangen. „105 Parzellen haben wir“, informierte Manuela Kruck, Vorsitzende des KGV Am Nattbach. 99 sind besetzt, für sechs wird aktuell ein Pächter gesucht.
Schwarz-rot-goldene Banner friedlich neben einem rot-weißen polnischen Adler, Schalke-Fahnen flattern Seite an Seite mit Piratenflaggen – in der Kleingartenanlage „Am Nattbach“ geht es einträchtig zu. Die jährliche Frühjahrsbegehung von Vertretern aus Stadtrat, Stadtverwaltung und Vereinsvorsitzenden endete am Sonntag in der zweitgrößten der Gladbecker Kleingartenanlangen. „105 Parzellen haben wir“, informierte Manuela Kruck, Vorsitzende des KGV Am Nattbach. 99 sind besetzt, für sechs wird aktuell ein Pächter gesucht.
Start in der Anlage „Allinghof“
Der Morgen hatte für Bürgermeister Ulrich Roland und die Besuchergruppe am „Allinghof“ begonnen, dort wurde der Baumschnitt an der Adenauerallee eingefordert, in der Anlage „Offermannshof“ bereitet der Laubabtransport Probleme. „Aber zwischen der Einberufung der Frühjahrsbegehung und dem heutigen Tag haben das die städtischen Mitarbeiter schon erledigt“, erklärte die Pressesprecherin des Bezirksverbands der Kleingärtner, Ursula Wessendorf. „Die Zusammenarbeit ist äußerst harmonisch.“ „Am Stadion“ und am „Nordpark“ gehörten zu den Themen längerfristige Maßnahmen wie Lösungen zu Feuchtbereichen und die Renaturierung einiger Flächen.
Am „Nattbach“ ist fast alles in Ordnung, nur ein paar Schlaglöcher im Außenrundweg bereiten Sorgen. „Die werden wir schnell und problemlos beheben“, versprach Achim Mirosavljewitsch vom städtischen Ingenieuramt. Eine lebhafte Diskussion entstand bei der Besichtigung des ehemaligen Spielplatzes. Die große Wiese ist grün und gepflegt, es fehlen aber jegliche Spielgeräte. „Die alten waren morsch und wurden entfernt“, klärte Manuela Kruck auf. „Schade, denn gerade in den vergangenen Jahren haben wir wieder mehr Familien mit kleinen Kindern.“
„Der Bedarf wäre da“, wusste auch der Bezirksvorsitzende Stephan Winter, schließlich hatte er selber hier am Nattbach jahrzehntelang eine Parzelle. „Die Sicherungspflicht ist das Haarige an der Sache.“ Das Haftungsrisiko ist hoch, es ist eine öffentliche Anlage mit Zutritt für jedermann. „Da droht jedem Vereinsvorsitzenden theoretisch im Schadensfall Gefängnis, darum kann ich nachvollziehen, dass überall die Spielplätze entfernt werden.“
Kinder haben trotzdem Spaß „Am Nattbach“, aus einigen Parzellen tönte freudiges Juchzen und Plantschen, schließlich war es am Sonntagmittag um die 30 Grad heiß. „Es ist ein schönes Zusammenleben hier in der Anlage“, betonte die zweite Vorsitzende Medine Bagbasi. Die 47-jährige deutsch-türkische Gladbeckerin ist erst seit einem Jahr Pächterin einer Parzelle. „Ich bin Buchhalterin, da brauchte ich einen Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit.“ Mit Begeisterung erntet sie jetzt ihre ersten Tomaten, Auberginen und Paprikas.
Gibt es Probleme, mit einem Kopftuch von der Gemeinschaft akzeptiert zu werden? „Am Anfang konnte ich eine leichte Verunsicherung spüren, aber dann habe ich mich schnell zur Vorstandsarbeit gemeldet, und die Berührungsängste sind vollkommen verschwunden.“
Es gibt Regeln in einer Kleingartensiedlung bezüglich der Anteile von Nutz- und Zierbepflanzung, Ruhe- und Grillzeiten – aber es ist jeder willkommen, der sich daran hält.